Wer ist Gast Waltzing, so die Frage als er vorgeschlagen wurde zu den 100 bedeutenden Leuten in Luxemburg in der von Paperjam initiierten Auswahl von 2015 zu zählen. Ein Komponist unter Bänkern, Regierungsräten, Managern von Grossfirmen? Komponist von mehr als 200 Filmmusiken, Professor am Konservatorium, Leiter der Jazzklasse, Solist und selbst Jazzmusiker, das war wenig bekannt, und machte kaum Eindruck! Dass nun bei der Grammy Verleihung in Los Angeles der Name des Luxemburgers international erwähnt wird, und die Verleihung des Preises in der Kategorie « World Music » an seine Produktion geht, dürfte die Frage genügend beantwortet haben. Wer Gast Waltzing ist dürfte nun auch in den Kreisen der Wirtschaftsbosse bekannt sein. Ob ihm dazu die Anerkennung auch sicher ist, das ist eine andere Frage. Trotz des offensichtlichen Beweises dass im Film, in der Musik und anderen Sparten der Kunst von « Kulturindustrie » die Rede geht, (schliesslich war Musik erster Exportartikel des schwedischen Handels als die Gruppe « Abba » auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war) Musiker werden immer noch als Exoten unter den erfolgreichen Businessleuten angesehen. Weshalb wohl, darf man fragen. Schliesslich hören alle Musik, sind Sponsoren bei wichtigen Konzerten, falls sie nicht Musik als « Lärm der teuer zu stehen kommt » einstufen…. Waltzing hat mehr für das Nationalgefühl der Luxemburger getan als manche von den « nationbranding » Promotern angedachte Initiativen. Geld für Kultur und Kunst sollte daher auch nicht als Ausgabe eingestuft werden, sondern als Investition. Die Förderung von Talenten, deren es mittlerweile eine beträchtliche Anzahl gibt, hervorgegangen aus einheimischen Schulen und mittlerweile international anerkannte Solisten, lohnt sich. Es muss bloss als Leistung anerkannt werden! Eine gebührende Ehrung hat Gast Waltzing verdient, nicht nur wegen des « Grammy », sondern wegen seiner Lebensleistung.
Lettre ouverte au Professeur Paul Evans
La publication de l’invité au journées de l’économie, le professeur Paul Evans de INSEAD dans Paperjam du 9 février fait sursauter. A part quelques bonnes idées pour l’avenir économique du Luxembourg, comme le tourisme, et d’autres suggestions dont on ne peut que constater le bien-fondé, la remarque que les Luxembourgeois devraient aller voir à l’étranger, surtout en Asie fait sursauter. Qualifiant de « population autocentrée » les compatriotes, c’est certainement en l’absence de connaissance sur le nombre d’expatriés, actifs dans tous les continents, donc aussi en Asie, en Chine et même en Australie. Certains d’entre eux sont devenus des patrons remarqués de sites industriels et commerciaux, ils n’auront certainement pas envie de revenir….d’autant plus qu’ils n’y sont pas vraiment incités. La remarque du Professeur Evans met donc le doigt sur une plaie bien évidente. Le manque de créer des liens avec tous ces « Expats », de tirer profit de leurs expériences acquises, de les considérer comme nos meilleurs ambassadeurs à l’étranger, dans le monde entier, même là où il n’y a pas de représentation diplomatique, ne mérite pas la qualification d’autocentrisme pour les Luxembourgeois. S’il y a un manque de mobilité, surtout celle de » l’esprit » dans certains secteurs, on ne peut négliger ce « brain drain » de nombreuses forces créatrices. Lire plus…
Aus für Schengen?
Ein neuer Politstar, Bürgermeister Ben Homann hat sich klar und deutlich geäussert auf CNN! Schengen Symbol für europäische Erfolgsgeschichte soll nicht scheitern an der Flüchtlingsfrage! Die Reisefreiheit innerhalb der 28 droht nun aber zu scheitern an dem eigenen Modell! Eine Union die keine ist, ausserhalb des gemeinsamen Marktes, wird weitere Krisenzeiten kaum überleben, wenn es nicht den Ruck gibt Gemeinsamkeit höher einzuschätzen als nationale Befindlichkeiten. Im Zustrom der Flüchtlinge wird sichtbar dass der Begriff von « gemeinsamen Aussengrenzen » in Wirklichkeit ein Trugschluss ist! Nun da die Grenzregionen ihrer Aufgabe der Kontrolle des massiven Zustroms von Migranten nicht gewachsen sind, erweist sich die Agentur Frontex welche zur Überwachung der gemeinsamen Grenzen geschaffen wurde, unfähig dies zu tun! Nicht genug Mittel, keine Hilfe der zuständigen nationalen Stellen, ein Konstrukt das weder Macht noch Mittel hat, und seit seiner Gründung vor zehn Jahren dahindümpelt! Frontex ist wie der Franzose sagen würde, « je voulte bien mais je ne pouffte pas ». Grenzschutz der Aussengrenzen einer EU die sich nicht als Einheit versteht, Lire plus…
Davos: wo bleibt die Kultur?
Das Treffen der Wirtschaft mit Politikern in Davos ist zum festen Treffpunkt geworden. Austausch auf hoher Ebene ist gut, es gibt wahrhaftig grosse Themen für die Lösungen im weltweiten Einvernehmen notwendig sind. Dass Politik und Wirtschaft sich zusammensetzen hat den Vorteil dass jeder von dem andern lernen kann, die Globalisierung handfest greifbar ist. Allerdings werden auch beim freundlichen Austausch in gehobener Stimmung die Probleme nicht kleiner. Der Gründer des Forums Gustav Schwab, mittlerweile 78, kritisiert den Medienrummel, auf Cocktails seien keine Probleme zu lösen. Seine Nachfolge ist gesichert, welche Persönlichkeiten er dazu vorgeschlagen hat bleibt sein Geheimnis. Das Forum hat trotzdem eine Signalwirkung, obschon die Gegensätze zwischen Politik und Wirtschaft nur am Rande übertüncht werden. Ob derzeit die Weltwirtschaft nach der letzten Krise oder vor der nächsten steht, das kann auch in Davos nicht endgültig gedeutet werden. Dass vor allem die Wirtschaftswissenschaften eine neue Ausrichtung hergeben müssten hat bereits an hochrangigen Universitäten zum Streik der Studenten geführt. Wozu in der Tat noch Modelle lehren die ihre Bewährungsprobe nicht bestanden haben! Kultur ist nur am Rande präsent, strukturell traut niemand der Kultur zu dass es einen Paradigmenwechsel geben könnte wenn Politik und Wirtschaft der Kultur ihren Stellenwert zurückgeben würden. Ein Premierminister der in Luxemburg nun auch Kulturminister ist sollte sich nicht scheuen in Davos dazu einen Anstoss zu geben!
2016 mit grossen Herausforderungen
Nachdem der Rückblick auf 2015 wenig Resultate zu den Themen Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit hinterliess, soll das neue Jahr den Ruck bringen der alle bewegen müsste! Die Regierungen, aber auch die Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt sind aufgefordert zum Umdenken. Die Schlagzeilen aus den Jahresrückblicken der Presse sind Warnungen, die Politik ist längst nicht mehr in der Lage zu allen Problemen das Richtige zu tun: es braucht die aktive Mithilfe der Bevölkerung. Befürchtete Anschläge auf Verkehrsnetze und öffentliche Veranstaltungen verhinderten manche Silvesterfeiern, zum richtigen Feiern gab es nicht überall die richtige Stimmung, ohnehin klingen alle guten Wünsche doch reichlich oberflächlich und hohl. Verändern lässt sich nur wenn auch angepackt wird. Und da macht sich Unsicherheit breit. Sind die Entscheidungsträger noch mutig genug, haben sie den Rückhalt in der Bevölkerung? Ist der demokratische Staat noch so handlungsfähig wie er es sein müsste? Was beherrschte letztendlich die Schlagzeilen des vergangenen Jahres: es waren die Flüchtlinge und der Terror, denen endlose Ministertreffen der EU nur mit halbherzigen Lösungen begegneten, die deutsche Kanzlerin ausgenommen!… Auch die Wirtschaft hatte ihre
Negativmeldungen mit dem Betrugsskandal der deutschen Automobilindustrie, und beim Sport verblassten alle Meldungen hinter den Korruptionsvorwürfen in der FIFA. Demnach keine heile Welt, wen wundert’s dass rechte Parolen wieder zugkräftig sind und politisch punkten, siehe Ungarn, Polen und Frankreich. Der von der EU derzeit hofierte türkische Präsident zitiert gar die Regierungsform der Nazizeit als ein Beispiel für « good governance »! Die positivste Meldung von 2015 kam aus Paris. Eine Einigung zum Klimapakt ist Programm für alle! Der einzelne Bürger muss sein Verhalten überdenken, ebenso die Betriebe und die gemeinnützigen Organisationen. Und dass es eine Erderwärmung gibt dürften die Temperaturen des Jahresendes endgültig bewiesen haben. Auf die Agenda der Umsetzung der getroffenen Entscheidungen kommt es nun an. Mögen diese auch von einer breiten Mehrheit anerkannt und befolgt werden!