Die Demoskopen haben verloren. Alle Voraussagen stimmten nicht, die Konservativen Camerons können mit 332 Sitzen Allein regieren. Das Volk hat es gerichtet, entgegen der Meldungen die den Europaskeptikern von UKIP eine satte Fraktion voraussagte, während ihr Initiator nicht einmal seinen eigenen Wahlbezirk überzeugen konnte. Nun ist die britische Presse besonders empfänglich für die Meldungen aus Umfragen. Sie lebt gewissermassen davon. Dass die Umfragen in so krassem Gegensatz zu dem standen, was die Bürger wirklich denken und durch ihr Votum zum Ausdruck brachten, sollte manchen Presseleuten zu denken geben. Worauf zielt Demoskopie aus: etwa auf die Steuerung demokratischer Vorgänge? Gar haben die Umfragen bewirkt dass die Briten vor der Perspektive von Unstabilität gerade deshalb Cameron wählten. Nun wird David Cameron den Europäern als gestärkter und bestätigter Premierminister entgegen treten, Nachfolger Thatcher’s, die mit ihrem Satz « I want my money back » die europäischen Staatschefs in die Knie zwang! Cameron war schärfster Gegner Jean-Claude Junkers. Ob die Berufung des britischen Kommissars die Wogen geglättet hat wird sich zeigen. Cameron steht allerdings unter Zugzwang. Das angekündigte Referendum von 2017 zur Frage ob die Briten in der EU bleiben oder nicht, wird wohl oder übel seine Haltung beeinflussen….oder auch nicht? Denn, nachdem die Demoskopen unrecht hatten in ihrer Vorausschau, bleibt die offene Frage inwieweit die Europafeindlichkeit tief in den Briten verankert ist. Die schottische Nationalpartei wird mit einem Zugewinn von 50 Sitzen europafreundlichere Töne nach Westminster bringen. Cameron wird sich angesichts der schottischen Wünsche vom Gehabe des britischen Imperialisten trennen müssen. Und was die Demoskopen voraussagen sollte jedem Politiker zu denken geben, denn manchmal kommt es ja anders als man denkt…..