Ausgerechnet eine Informationswebseite, amerikanischen Nachrichtendiensten zugehörig, haben sie geknackt. Anonymous, bekamen Zugang zu den Kreditkartennummern von Privatpersonen, haben für das rote Kreuz und Care Geld abgezweigt, pünktlich zum Weihnachtsfest! Weihnachtsmänner demnach, aber auf Kosten anderer. Nun hat Stratfor Mühe die Kunden wieder zusammen zu halten, neu einloggen muss man sich, unabsehbar ob die Konkurenz, wenn es solche gibt, nicht einige Kunden abzockt! Information, ein wichtiges Gut, verarbeitet mit politischen und wirtschaftlichen Hintergründen, die Qualität des Angebots macht es andern Anbietern schwer! Dass eine amerikanische Platform auch über Europa ausgezeichnet berichtet, zeigt dass gute Berichterstattung auf dem alten Kontinent immer noch Mangelware ist. Eigentlich müsste ja die EU Kommission eine derartige Anlaufstelle schaffen. Frau Ashton mit ihrem weiten Mitarbeiterstab, mit den neuen EU Botschaften überall in der Welt, würde da ein ausgezeichnetes Betätigungsfeld finden…. Aber da sind doch die Amerikaner den Europäern weit voraus. Stratfor Kunden sind vorerst um die tägliche Information geprellt. Und die Hacker werden sich auch mit neuen Passwörtern oder veränderten Bankkontennummern neu aufstellen! Cyberwelt lässt grüssen und neue Kriminalität auch. Rot Kreuz und Care werden allerdings zurückzahlen müssen was ihnen überwiesen wurde ….es sei denn die Kontenbesitzer zeigen Herz und Grossmut.
Divers
Frieden auf Erden….
Friedlich war das Fest nicht überall. Eine Kirche zerbombt in Nigeria, Anschläge in Syrien, Unruhen in Jerusalem, Streitereien zwischen der Türkei und Frankreich wegen des armenischen Genozids. Die Weltöffentlichkleit steht eben nicht still nach Kalender. Schade, dass nicht wie früher die Tagesnachrichten zurückgedreht wurden, etwas leiser über die Weltkonflikte kommuniziert wurde, da auch in den Medien eine Regel galt: weihnachtliche Athmosphäre vermitteln, mit Weihnachtsmusik, Traditionen neu beleben, Weihnachten in der Welt, wie es sonstwo gefeiert wird. Musikalisch gibt es nur noch wenige Sender die mit europäischer Weihnachtsmusik punkten: die Weihnachtsoratorien von Bach sind doch Meisterwerke, weshalb spielt man sie nicht?Dafür aber Jingle Bells und white Christmas, und des öfteren merkte man nicht einmal an der Musik dass Weihnachten war. Business as usual! Nur keine Emotion hochkommen lassen, sie könnte dem Weihnachtsgeschäft schaden. Ob es nicht auch im öffentlichen Bereich eine Art Besinnlichkeitspause geben sollte? Die freien Tage sollten dazu angetan sein, abzuschalten von den Sorgen des Alltags, eintauchen in eine andere friedliche und besonnene Welt. Auch das bringen sie längst nicht mehr….Man ist online, angeknüpft an die Weltgeschehnisse, dabei wäre der Friede im Innern das Ziel, die Suche nach Sinn, der Hinweis auf das was wirklich zählt! Manche Programmierer machen es sich zu einfach: alte Schinken müssen wieder her, mit « Sissi » wird aufgefüllt, Eigenproduktionen zu Weihnachten für die ganze Familie gibt es nicht mehr. Fehlt das Geld, oder aber der Wille dazu, Weihnachten zu einem besonderen Fest zu machen? Dass ein Stück europäische Kultur damit verlorengeht hat wohl noch niemand gemerkt. Nach amerikanischem Muster werden « Christmasparades » mit Schlitten und Schellen abgehalten. Mit grossem Publikumserfolg.
Nur ablenken von der Stille, die stören könnte, da es im Innern so leer geworden ist!
Weihnachtsgrüsse
In alle Welt werden sie verschickt, « Season’s greetings » oder andere Floskel die längst nicht mehr an das Geheimnis von Weihnachten erinnern. Ein Geheimnis bleibt die Menschwerdung. Das Leben ist noch immer das unerforschte Feld der Wissenschaft. Jedes Neugeborene ist immer wieder ein Wunder. Weihnachten, das Fest des Lichtes, Fest der Liebe, bringt das Wesentliche auf den Punkt: das Kind in der Krippe, Zentrum aller Vorsorge, verehrt von den Weisen, gepriesen als Wegbereiter einer neuen Welt. Ein Fest für Kinder, aber viel mehr noch das Fest der Kinder, des Lebens, schlechthin! Das bedingungslose Ja zum Leben verändert die Welt. Keine Einstufung in Wertekategorien, kein Mass nach Herkunft oder Rasse, keine Verachtung für Fremde, Obdachlose, Andersgeartete. Das Wunder Leben macht Alle gleichermassen einzigartig, eben wunderbar. Das Kind in der Krippe hat später dieses verkündigt. Als grösste Revolution, als Hoffnung für Sklaven, und Unterdrückte. Du sollst keinem Andern tun was Du nicht möchtest dass man Dir tut! Eine einfache, goldene Regel, zu der man weder Theologen noch grosse Denker braucht. Weihnachten, Fest der Besinnung. Nicht tun, geschehen lassen, nicht wollen, annehmen, im Urvertrauen das letztlich Überleben heisst.
Frohe Weihnachten.
Wer stoppt die Kommissarin?
Derweil die Vorbereitungen zu den Weihnachtsfeiern laufen kommen keine guten Nachrichten aus den Brüsseler Gefilden. Kommissarin Vassiliou hat mit ihrem Vorschlag die Struktur ihres Portefeuilles grundlegend zu verändern für Wirbel gesorgt. Zuständig für Erziehung Kultur Sport Jugend u.a. will sie einiges umkrempeln, aber so dass man keinen richtigen Sinn daraus erkennen kann. Im Bereich Kultur soll es -so die Mitarbeiter der Kommission- zu einer administrativen Vereinfachung führen, die Programme Kulturhauptstadt, Mobilität und Finanzierung von Projekten werden gestrafft. Vereinfacht sollen die Zugangsmöglichkeiten werden… Im Bereich Erziehung liest sich die Verschmelzung der Programme Comenius, Leonardo, Grundtvig in einem Erasmus für alle als undurchsichtig. « Erasmus for All » soll das Ganze dann heissen, nun da sich die Namen eingeprägt haben, und die Betroffenen Erzieher und Studenten eingeweiht sind in die Funktionsweise, soll eine neue Floskel die Ära Vassiliou kennzeichnen, ohne neue Inhalte. Wer an den wenigen, gut funtionnierenden, europäischen Programmen ohne ersichtlichen Grund herumbastelt läuft Gefahr dass es wiederum Jahre dauert bis sich die Betroffenen damit zurecht finden. Keine Rede geht davon das so dringend notwendige Erasmus Programm, das die Mobilität der Universitätsstudenten fördert, finanziell aufzustocken und die interuniversitäre Mobilität strukturell zu fördern. Erasmus ist derzeit ein Programm für gut situtierte Studenten, die sich von Haus aus eine Zusatzfinanzierung -und meistens ein zusätzliches Studienjahr – leisten können.
Etwa 3% sämtlicher Universitätsstudenten nehmen es in Anspruch, wohingegen die berufliche Mobilität bei Akademikern bei 80% liegt! Akuten Handlungsbedarf gibt es, wenn die Absicht, Europa zu einer echten Union der Bürger zusammenzuführen, auch angestrebt wird.
Für Januar hat die Kommission eine Befragung angekündigt. Zeit demnach, zu stoppen was unsinnig ist und zu fordern was verbessert werden muss.
Adieu an Vaclav Havel
Seine Stimme wird fehlen. Der unermüdliche Rufer in der Wüste hat seine letzte Schlacht geschlagen. Ein Leben für Freiheit, Menschlichkeit, Gerechtigkeit. Getroffen habe ich ihn beim Begräbnis von Alexander Dubcek, als noch Slovakei und Tschechei in Tschekoslovakei vereint waren. Eigentlich war Havel damals nicht für die Trennung, so wie auch Dubcek die nationalistischen Bewegungen in der Slovakei nicht teilte. Aber mit Vladimir Meciar, dem damaligen starken Mann der Slovaken, gab es keine Verhandlungen, das Aus des kommunistischen Regimes war für sie zugleich Signal für den Aufbruch in die Eigenständigkeit. Havel hat sich in der Politik seine Seele bewahrt, er war nicht der laute Kämpfer, er hat gesagt und geschrieben was zur Sache war. Unerbittlich, ohne Rücksicht, mit Weitblick. Er konnte nicht gegen Machtmenschen gewinnen, seine Botschaft war eine andere. Zu Besuch in Luxemburg 1991 war er Gast im Parlament. Eine beeindruckende Rede in ihrer Einfachheit. Sein Geschenk: ein Bildband mit einer Widmung und seiner Unterschrift mit einem Herzen. Es war sein Markenzeichen. Sein Vermächtnis in der harten Wirklichkeit des politischen Alltags. Seine Botschaft wird weiterleben, in seinen literarischen Werken.