So sehr aufgeregt hat sich der Artikelschreiber der FAZ dass er im Eifer des Gefechtes in seinem Beitrag über Weber und die EZB die Kanzlerin umbenannte! Es scheint als ob das Trauma dass ein Szenario um eine europäische Benennung nicht nach deutschem Muster verlaufen ist ganz tief sitzt! Aber ein Luxemburger darf es nicht sein, aus einem kleinen Land kann nichts Gutes kommen, und ein Jun(c)ker, das ist schon zuviel für die Deutschen….Dass nun in derselben FAZ der Kanzlerinbesuch, mit richtigem Namen diesmal, in der Slovakei unter « Pressburg » läuft, lässt wiederum tief blicken. Die Hauptstadt Bratislava hiess einmal Pressburg, schön und gut, aber seit Jahrzehnten heisst sie eben nicht mehr so. Wie schwer sich die Deutschen mit ihrer eigenen Geschichte tun ist auch daraus ersichtlich….sollen nun etwa alle früheren deutschen Städte umbenannt werde, Wrozslav wieder Breslau, Sibiu wieder Herrmannstadt, Szecin Stettin! Politische Korrektheit hätte zumindest die Strichversion mit beiden Namen gefordert, wenn schon daran erinnert werden muss, dass der Besuch in einstmals deutschen Landen stattgefunden hat!
Divers
Arrivederci (Ciao) Silvio
Italienische Donnen sind es leid ihr Land täglich in den Schlagzeilen zu finden wegen der Sex-Affairen ihres Premierministers. Sie gingen auf die Strasse, forderten ihn auf zu gehen, es sei jetzt genug! Ob die Bewegung politischen Hintergrund hatte, das ist derzeit nicht gewusst, allemal war das Publikum bunt gemischt, sogar Klosterschwestern waren in der Menge. Genug ist genug, wenn es nicht so traurig wäre, dass ein schlauer Politiker nun über so eine Affaire zu fallen scheint! Als ob er nicht andere Gelegenheiten gehabt hätte, als minderjährige Mädchen. Sic transit gloria…..
Taktik um Mubarak
Freitag, Tag der Moscheen, sollte der Tag sein an dem er geht. Er ging nicht, zu regeln bleibt nicht nur die Nachfolge, auch was denn mit ihm zu geschehen hat. Wie alle Diktatoren hat auch der Ägypter Reichtümer angehäuft und braucht wohl noch einige Zeit um seine persönlichen Dinge zu regeln. Die Armee wird sich dazu kaum bereit finden.Und was dann? Wird Amerika oder der Westen für die guten Dienste der Vergangenheit etwa einspringen? Die Zeiten haben sich geändert. So ohne Weiteres gibt es kein Untertauchen mehr, und Diktatoren holt die Zeit manchmal ein, sogar im hohen Alter….siehe Pinochet. Taktik auch um Israel, die bange Frage ob die Nachfolger auch am Friedensprozess festhalten, oder ob es eine Destabilisierung der ganzen Region gibt. Algerien’s Bouteflika muss nun den Ausnahmezustand der seit 19 Jahren herrscht beenden. Was dann dort geschieht ist ungewiss…. allemal steht die Welt in Flammen, oder vielleicht noch nicht ganz, aber es könnte zum Flächenbrand werden. Eben deshalb ist es doppelt traurig dass sich die Europäer streiten um die Bedingungen der Koordinierung ihrer Wirtschaftspolitiken, eine längst fällige Aufgabe, die seit dem gemeinsamen Geld wohl überfällig war. Europa hat seine Aufgaben nicht erfüllt, nur gestritten, nicht aber was in den Verträgen steht durchgesetzt
Nicht nur in Ägypten….
…gibt es Bürgerkrieg. Die Unruhen haben auch auf andere Staaten übergegriffen. Facebook un Twitter sind weltweit im Einsatz, die Menschen lassen sich nicht mehr verdummen. Derweil die Welt brennt, sorgt sich die EU um Renten, Müllvermeidung und Energieversorgung. Themenbereiche die nicht von heute oder gestern sind, aber die man zu regeln verschlafen hat! Besonders in der Energiefrage wird die Zeit knapp! Fast alle Lieferanten der EU kommen aus Potentatenstaaten. Agrarland zum Energielieferanten umzufunktionnieren wäre angesichts der Preise für Weizen und Korn eine sträfliche Alternative, und das Elektroauto lässt noch auf sich warten. Dass sich gerade jetzt mit solchen Dingen beschäftigt wird, wo es darum geht den Umverteilungsprozess zu begleiten und den Weltfrieden auf den Prinzipien von mehr Gereichtigkeit und mehr Anteilnahme am Reichtum für die Menschen vor Ort zu sichern, zeigt dass die EU immer noch die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat! Der mit hohen Kosten verbundene diplomatische Dienst hat sich nicht geäussert, Frau Ashton hat auch diesmal versagt, derweil zögern die anderen und bringen mit Ach und Krach eine Wortmeldung von einigen grossen Mitgliedstaaten zustande. Schäbig, kein Wunder dass sich junge Menschen für dieses Europa nicht mehr begeistern können.
Die Muslim Brüder….
…werden in Ägypten ein Wort mitzureden haben. Auf 20% schätzt man ihre Unterstützung in der Bevölkerung ein. Auch in Jordanien sind sie aktiv. Aber ob sie den Gottesstaat nach iranischem Muster wollen, das ist nicht klar. Der Westen täte allemal gut daran sich ernsthaft mit den Fragen um den Islam zu beschäftigen und von der pauschalen Vorverurteilung abzusehen. Die rezente Entwicklung zeigt dass in den Unruheherden die Religion immer eine Rolle spielt. Die Islamisten lassen sich nicht weiter unterdrücken. Statt Krieg gegen sie zu führen, wie in Afghanistan, oder im Irak, sollten die geschichtlichen Hintergründen beachtet werden. Keine aufgezwungene Revolution, die unter dem Deckmantel des Kampfes für Freiheit Menschenrechte und Demokratie, in Wirklichkeit aber wegen der Rohstoffe und Energiequellen vom Westen unterstützt wird, kann die kulturelle Entwicklung um Jahrhunderte überspringen.