Gefeiert, mit hoher Vertretung des amerikanischen Repräsentantenhauses wird die Ardennenschlacht. Zum Feiern wenig Anlass, wohl aber zum Trauern und zum Dank an die amerikanischen Truppen. Die Sinnlosigkeit dieses Angriffs der, nach dem bereits verlorenen Krieg, auf die Ardennen in Belgien und Luxemburg niederging ist kaum zu übertreffen. Hinterfragt wird sie schon von Historikern die nach den Beweggründen der deutschen Truppen forschen.In welchem Zustand müssen Generäle gewesen sein um diese letzten Angriffe zu befehlen, welche andere Genugtuung konnten sie erwarten, als nur diejenige zu zerstören und zu töten!
Wie sehr ein ganzes Volk auf Abwege kommen kann ist mit der Rundstett-Offensive bewiesen. Mit dem verlorenen Krieg soviel zerstören wie noch möglich, das müssen wohl auch die leitenden Militärs bedacht haben, Die Soldatengräber sollen kommende Generationen an das Opfer der Soldaten erinnern. Und Geschichte soll Erinnerung wachhalten, auch im Internet und Wikipedia, wo von Luxemburg kaum die Rede ist.
Divers
Befreiung vor 75 Jahren
Feiern, Gedenken, die Reden werden gehalten von Politikern der jungen Generation. Die meisten wurden erst nach dem Krieg geboren, verrichten gewissenhaft ihre Aufgabe des Erinnerns. Manche Worte mögen aufgesetzt klingen, Zeitzeugen würden gewiss in einer anderen Tonlage reden, aber die Generation « der nach dem Krieg Geborenen »erfüllt gewissenhaft die Pflicht des Gedenkens.Wie es wirklich war ist nachzulesen in vielen Publikationen,historische von der jungen Generation der Geschichtsschreiber verfasst, von den Zeitzeugen die mitten im Kampf waren und aus eigener Sicht davon berichten, zwangsrekrutiert, desertiert, in der Resistenz oder verfolgt. Das Aufarbeiten von Geschichte ist keine einfache Aufgabe solange noch Zeitzeugen leben, aber noch schwieriger wenn die Quellen bereits im Archiv sind, oder überhaupt nicht archiviert. Und da liegt noch manches im Argen. Das Nationalarchiv leidet noch immer an seiner mangelhaften Infrastruktur, obschon bereits 2004 ein Bauprojekt vorlag. Die neuerliche Überschwemmung in den Lokalen des Parking St.Esprit sollte Alarm sein für die Dringlichkeit einer neuen Infrastruktur.
Warteschlange…..
….bis zu Dreiviertel Stunden, wenn mir vorher der Geduldsfaden nicht riss, ob beim Gesundheitswesen, bei der Post oder auch bei Dienstleistungsbetrieben, wie dem Zusteller von Paketen dpd. Dort gibt es sogar Warteschlange in vier Sprachen, jede fast gleich stark besetzt, d.h. minimum fünf Schleifen ehe sich dann jemand meldet. Und das im Kommunikationszeitalter, mit weltweiten Verbindungen auf dem Netz, ja natürlich, weshalb können die Anfragen nicht per PC abgewickelt werden? Und da liegt die Flinte im Korn, oder der Hase im Pfeffer. Was nun wenn ältere Mitbürger doch nicht so akkurat mit email schreiben sind? Und zu urteilen nach der Dauer in den Warteschlangen, sind es sehr viele Bürger die immer noch per Telefon eine Auskunft oder einen Termin brauchen. Hinter der Schleife natürlich nicht die Chefs der Betriebe, nein, genervtes Personal, das sich in der Regel redlich Mühe gibt noch freundlich zu sein mit entnervten Anrufern. Wäre dies nicht eine Analyse wert: wieviele Arbeitsplätze werden auf Kosten der Kunden eingespart, wieviel wird an Dienstleistungen gespart, wohl um das Netto der Betriebseinnahmen zu erhöhen!
Vor 100 Jahren: Wahlrecht für die Frauen in Luxemburg
Ob aus guten Gründen oder nicht, die damalige Regierung der Vorgängerpartei der CSV, die « Rechtspartei » hat den Schritt gewagt: dem bevorstehenden Referendum zur Verfassung und zur Frage der Monarchie ging eine Abänderung des Wahlgesetzes voraus. Die Debatte zu dem von der Regierung eingereichten Gesetzestext spricht Bände über die Akzeptanz von Frauen in der Politik! Zitate aus der damaligen Sitzung des Plenums, auf Französisch, sprechen Bände! So ein Abgeordneter mit seiner Begründung: » On a pesé les cerveaux des hommes et des femmes, et on a trouvé une différence moyenne de 10% entre le cerveau de l’homme et de la femme, celle-ci aurait donc moins de cervelle » (Hilarité) d.h. die Abgeordneten haben darüber gelacht. Zwischenruf: « Si on mesurait le cerveau des hommes, il y en aurait peut-être beaucoup qui seraient exclus. » Vielleicht wäre es nicht zu diesem Schritt der Regierung gekommen, wäre da nicht die Frage der Monarchie gewesen. Immerhin, das Land hat seine Monarchin gewählt und die Frauen durften sich am demokratischen Wahlprozess beteiligen. Zu ihrer politischen Gleichstellung sollte es allerdings noch einige Jahre dauern.
Trauer um Grossherzog Jean
Sein Tod hat die Menschen bewegt. Es ist wie das Ende einer Epoche. Mit Grossherzog Jean verlässt uns ein Zeitzeuge der wichtigsten Geschichte des Landes, Synonym für Stabilität, Verlässlichkeit und Vertrauen. Seine empfindsame Zurückhaltung und die Nicht-Einmischung in die Regierungstätigkeit waren Innbegriff des Staatswesens geworden. Ein Beweis dafür dass auch eine Monarchie nach demokratischen Grundregeln funktionnieren kann. Nun war diese Amtszeit nicht ohne Probleme und grosse Herausforderungen für das Land. Stahlkrise, Bankplatz, Satellit, prägten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, nicht unproblematisch und des öfteren mit grossem Risiko verbunden. Nun heisst es Abschied nehmen vom Grand Duc Jean, danke sagen für die Werte die er verkörperte, Einfachheit und Bescheidenheit ebenso wie grosse Herzlichkeit und gutmütige Ausstrahlung.