Wer ist Gast Waltzing, so die Frage als er vorgeschlagen wurde zu den 100 bedeutenden Leuten in Luxemburg in der von Paperjam initiierten Auswahl von 2015 zu zählen. Ein Komponist unter Bänkern, Regierungsräten, Managern von Grossfirmen? Komponist von mehr als 200 Filmmusiken, Professor am Konservatorium, Leiter der Jazzklasse, Solist und selbst Jazzmusiker, das war wenig bekannt, und machte kaum Eindruck! Dass nun bei der Grammy Verleihung in Los Angeles der Name des Luxemburgers international erwähnt wird, und die Verleihung des Preises in der Kategorie « World Music » an seine Produktion geht, dürfte die Frage genügend beantwortet haben. Wer Gast Waltzing ist dürfte nun auch in den Kreisen der Wirtschaftsbosse bekannt sein. Ob ihm dazu die Anerkennung auch sicher ist, das ist eine andere Frage. Trotz des offensichtlichen Beweises dass im Film, in der Musik und anderen Sparten der Kunst von « Kulturindustrie » die Rede geht, (schliesslich war Musik erster Exportartikel des schwedischen Handels als die Gruppe « Abba » auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war) Musiker werden immer noch als Exoten unter den erfolgreichen Businessleuten angesehen. Weshalb wohl, darf man fragen. Schliesslich hören alle Musik, sind Sponsoren bei wichtigen Konzerten, falls sie nicht Musik als « Lärm der teuer zu stehen kommt » einstufen…. Waltzing hat mehr für das Nationalgefühl der Luxemburger getan als manche von den « nationbranding » Promotern angedachte Initiativen. Geld für Kultur und Kunst sollte daher auch nicht als Ausgabe eingestuft werden, sondern als Investition. Die Förderung von Talenten, deren es mittlerweile eine beträchtliche Anzahl gibt, hervorgegangen aus einheimischen Schulen und mittlerweile international anerkannte Solisten, lohnt sich. Es muss bloss als Leistung anerkannt werden! Eine gebührende Ehrung hat Gast Waltzing verdient, nicht nur wegen des « Grammy », sondern wegen seiner Lebensleistung.