…nebst Sanktionen gegen Russland waren ein Spagat den die Staats und Regierungschefs erst noch vollbringen mussten. Sanktionen gegen Russland schaden dem bilateralen Handel. Europa und russisches Gas hat schon eine Bewandnis im Hinblick auf Wirtschaftssanktionen. Vorerst ist die Sprache ernst, die europäische Kommission wurde vom Gipfel aufgefordert zu prüfen welche Auswirkungen Wirtschaftssanktion « Stufe drei » haben könnten. Schwerwiegende Folgen sollten vermieden werden. Frankreich, Deutschland und Polen haben grosse industrielle Interessen. Auträge für die französische Rüstungsindustrie, 6000 deutsche Betriebe mit kommerziellen Interessen sind nur einige Beispiele. Indessen hatte US Präsident Obama bereits gehandelt, Konten gesperrt. 33 russischen Kapitalträgern in der EU wurden ebenfalls die Konten gesperrt. Gefangen in der Logik des Marktes musste der Gipfel wohl auch Eigeninteressen berücksichtigen. Indessen ist die Annektierung der Krim unter Dach und Fach. Vladimir Putin hat nicht gezögert seinen Plan umzusetzen. Positiv am Gipfel ist lediglich dass jetzt ein Abkommen mit der Ukraine unterzeichnet wird. Und damit ist die Union gewachsen, um einen weiteren wichtigen Staat, der erst später zum Beitrittsland erklärt werden dürfte. Ein Fortschritt auf dem Weg zu Grosseuropa, ein Erfolg für gemeinsames Handeln…das allerdings von den Aufständischen auf dem Majdan Platz in die Wege geleitet wurde. Dass die Aussenbeauftragte Ashton in der ganzen Angelegenheit eine äusserst schäbige Rolle abgab müsste all jenen die ihrer Ernennung auf diesen Posten zustimmten zu denken geben. Wird derzeit viel spekuliert wer denn künftig den Kommissionspräsidenten und van Rompuy beerben wird, sollten sich die Verantwortlichen bei Zeiten umsehen wer denn den wichtigen Posten der(s) Aussenbeauftragten bekleiden wird. Wie derzeit die Position der EU an anderen Krisenorten ist und wie die von der EU mit grossem Aufwand ausstaffierten Aussenämter Krisen managen, in den Magreb Staaten, in Ägypten, vor allem auch im Beitrittskandidaten Türkei, ist wenig bekannt. Es müsste gar mangels Fachkompetenz eine berechtigte Sorge sein! Zum Klimaschutz waren die Schlagzeilen alte Kamellen: Solange Wettbewerb für die Industrie und Klimaschutz immer noch als Gegensätze gesehen werden stagniert die Investition in Forschung und Innovation. Indessen sollten beide Ziele auf dem Weg zum Klimaschutz vereinbart werden.