Am Aschermittwoch ist alles vorbei…so ein Fastnachtslied, passend zum « Begräbnis » des Streihmännchens », der dieses Jahr eine « Frächen » ist, da wir in einem Schaltjahr sind, und jedes Jahr in feierlichem Aufmarsch brennend in die Mosel geworfen wird. Der Beginn der Fastenzeit nach christlicher Tradition ist längst kein Ereignis mehr, von einigen traditionsgebundenen örtlichen Feiern abgesehen. Ramadan wird hingegen im Islam mit tiefgründigen Feiern eingeläutet und das Fastenbrechen ist für Muslime am Ende der -noch befolgten- Abstinenz ein grosses Fest. Die Traditionen der Christen leben wohl noch weiter, in abgeschwächter Form zwar, dennoch ist Sinn und Zweck der verkündigten Lehre aktueller denn je. Das « Gedenke oh Mensch dass Du Staub bist » soll doch vor dem Hochmut der auf Egotripp sich befindenden Mitbürger hüten und ruft zur Besinnung auf die eigentlichen Werte des Lebens auf. Nun da die Wertediskussion im Grossherzogtum erst beginnen soll fragt sich mancher an welchen Werten denn eigentlich unsere Gesellschaftsordnung angebunden ist! Sozial heisst längst nicht mehr nur die Bedürftigen achten, sondern ist auch der Kampf um verbriefte Rechte. So etwa das « mer wellen hale wat mer hun » das jede Umkrempelung der Sozialsysteme unmöglich. Seither hat sich trotz Krise wenig getan, und ausser « Reichensteuer » die von den Sozialisten gefordert und von den Liberalen abgelehnt wurde ist noch nicht absehbar wo denn die Rotstifte angesetzt werden. Antiklerikal heisst die vielleicht griffigste Formel der neuen Wertediskussion. Immerhin ist die Trennung von Kirche und Staat das grosse Bekenntnis der neuen Koalition. Also könnten sie vielleicht daran denken den Aschermittwoch abzuschaffen, um Nachdenklichkeit, Bescheidenheit und Demut ja nicht im Wertekanon erscheinen zu lassen??