..gab es in Nantes als nach dem ersten Urteil des Verwaltungsgerichtes der Auftritt zugelassen war und dann am späten Nachmittag vom Staatsrat dieses Urteil wieder aufgehoben wurde, mit der Begründung dass es ein Risiko gäbe und das Prinzip der Menschenwürde jenem Meinungsfreiheit im vorliegenden Fall Vorrang habe. « En amont » sagt der Staatsrat müsse vorgebeugt werden, das heisst dass auch nachdem der Humorist angekündigt hatte seine Show abzuändern und die anstössigen Passagen wegzulassen, das Verbot ausgesprochen wurde. Die Republik habe gewonnen, sagt der Innenminister, der für sich beansprucht Standfestigkeit bewiesen zu haben, und damit einigen Neid in den eigenen Reihen provoziert. Die Tatsache dass das Urteil des Staatsrates im Schnellverfahren genommen wurde und nur ein Richter dafür verantwortlich zu zeichnen braucht lässt die Vermutung eines « politischen » Urteils zu. 5000 Zuschauer hatten in Nantes gebucht, die CRS, die Einsatztruppe der Armee war beordert um für Ordnung zu sorgen. Lire plus…
Dieudonné…
…hällt Frankreich in Atem. Seine shows werden demnächst den Organisatoren einiges Kopfzerbrechen verursachen. M’bala M’bala wie der richtige Name des bretonischen Camerounesen ist punktet mit anstössigen Liedern die ihn zu einem « Negationisten » abstempeln. Das ist ein schweres Vergehen,die Judenverfolgung und die Gräuel des Konzentrationslagers Auschwitz nicht als Verbrechen anzuerkennen. Seinerzeit wurde der französische Abgeordnete Bruno Gollnisch im europäischen Parlament von einer Vizepräsidentschaft ausgeschlossen wegen seiner diesbezüglichen Haltung, reden durfte er aber weiter. Frankreichs Regierung hat sich nun den Komiker vorgeknöpft, der mit Wortspielen und anstössigen Liedern rassistisches Gedankengut verbreitet. Das Recht auf freie Meinungsäusserung und die in Frankreich als Delikt gebrandmarkte Haltung der Negationisten gab zu heftigen Debatten Anlass. Lire plus…
2014 ein Jahr der Geschichte
An historischen Rückblicken zum hundertsten Jahrestag des Beginns des ersten Weltkrieges dürfte es dieses Jahr nicht fehlen. Die Deutung dass der zweite Weltkrieg, Hitler und die Führung der Nationalsozialisten eine Konsequenz der deutschen Demütigung in Compiègne 1918 gewesen sei birgt manches Körnchen Wahrheit in sich. Zu lernen aus einer solchen Darstellung wäre dass es niemandem ansteht ein Volk zu demütigen…was denn in der aktuellen Politik der EU ein heilsamer Grundsatz wäre. Geschichte ist allerdings vielschichtig und nicht mit einfachen Floskeln zu vermitteln, schon gar nicht wenn ihre Darstellung sich darin erübrigt die Daten von kriegerischen Auseinandersetzungen aneinanderzureihen. Die Geschichte eines Landes, was immer auch heisst die eines Volkes, besteht auch aus dessen Kulturgeschichte. Sprache, Religion, Tradition kitten stärker als Ländergrenzen, die manchmal eben ohne Rücksicht auf die Grenzen in den Köpfen, die kulturell bedingt sein können, gezogen wurden. Europa, vor allem aber die EU bräuchten eine neue Art der Geschichtsschreibung mit Berücksichtigung der Vielfalt der Kulturen, und der daraus erfolgten Auseinandersetzungen. Lire plus…
Französische Waffen für Saudis
…zum Einsatz im Libanon und zur Aufrüstung der Rebellen in Syrien hat Präsident Hollande eigenhändig zugesagt. Nicht nur ein einträgliches Geschäft für die französische Industrie, auch eine « politische » Präsenz in einem Konflikt, der besser zwischen den verschiedenen muslimischen Fraktionen ausgefochten würde, als dass andere dort mitmischen! Das Attentat im Libanon sowie die Anschläge in Volgograd geben genügend Hinweis auf die Art mit der gekämpft wird: ohne Rücksicht auf menschliche Verluste, mit erschreckender Brutalität in einem Ringen um die Macht. Lire plus…
Schlagzeilen um Merkel und Juncker…
…hielten die gesamte Presse in Schach, wohl auch weil ansonsten die Aktualität um die Weihnachtstage dünn ist. Mit einem Spiegelbeitrag hat sich sogar das deutsche Kanzleramt zu einem Dementi bemüht, während Juncker schweigt. Zu Recht, sollte er auch, das Tauziehen um europäische Posten bringt den gewesenen Premierminister immer wieder aufs Parkett, wo er selbst doch klipp und klar seine Haltung dargelegt hat: wenn der EVP Kongress im März ihn zum Spitzenkandidat kürt, verweigert er sich nicht, punkt. Dass Frau Merkel ihn nicht besonders mag ist gewusst, dass sie sich eigentlich prinzipiell dagegen wehrt dass die Benennung eines Spitzenkandidaten vor der Europawahl den Ministerrat bei der Auswahl des Kommissionspräsidenten austricksen soll, ist seit langem ihre konsequente Haltung. Lire plus…