Demonstrationen, diesmal von den Grünen, nicht von den antieuropäischen Rechten! Mit Klebeband um den Mund, um für die Pressefreiheit zu demonstrieren. Die sehen sie in Gefahr, mit dem neuen Mediengesetzt des Ministerpräsidenten und derzeitigen Ratsvorsitzenden. Linke, die gegen eine rechte Regierung aufmüpfen, das wäre wohl nichts Aussergewöhnliches. Auch unter der sozialistischen Vorgängerregierung gab es in Ungarn latenten Antisemitismus, Strömungen gegen die Zigeuner und andere Ausländer.Dass die freie Presse dazu genutzt werde solches zu propagieren, das war der Ursprung des neuen Mediengesetzes Orbans, aber nicht nur extreme Schriften sind davon betroffen, auch die durchaus legale Kritik der Oppositionsparteien. Die Fidesz hat zu ihrer eigenen Oppositionszeit mit sit-ins vor dem Parlament demonstriert und die ganze politische Szene lahmgelegt. Nun ist sie mit einer zweidrittel Mehrheit stärkste Kraft in Ungarn, und Orban zeigt Stärke….Das vor dem Ratsgebäude angebrachte ungarische « Kunstwerk » spricht denn auch Bände. Nicht wie beim tschechischen Künstler Cerny ein europäischer humorvoller Ausblick auf die Mitgliedstaaten, nein, ein Rückblick auf die Macht ungarischer Vergangenheit. Dass dazu allen Auslandsungarn ein ungarischer Pass ausgestellt werden soll, zeugt von wenig europäischem Geist. Orban wird erst noch lernen müssen, dass Europa nicht mit einem zurück zum Nationalstaat regiert wird, ob er das in diesen Monaten seine Vorsitzes lernt ist eine Frage.
Kosovo ECP
Résolution ECP Kosovo:
Prishtina declaration of the European Cultural Parliament
October 2014
The European Cultural Parliament, in order to unlock the possible value of culture for Europe and its societies, states that
– in the face of increasing geopolitical tensions and the resulting uncertainty European arts and culture should stimulate and develop an open dialogue on the values of democratic and humane society
– the freedom of arts and culture, including the freedom of making critical statements through arts and literature, are essential human rights, deeply established in European democracy and cultural tradition
– a key factor in protecting that freedom is the European model of public responsibility for the arts. This model should be maintained and not be jeopardized in the current trade negotiations between the EU and the United States
– the soul of Europe is more than its economic and political realities and there is an increasing need for a truly cultural dimension for politics in Europe
– artists and cultural personalities have a central role in defending the European values of democracy, tolerance and humanity that are currently challenged by neo-nationalism, populism and propaganda
– the building of a nation is a process that is based on defining the strength of its contribution to the world and no longer on competitive identity
– Europe has a strong and complex history, but its people should be able to create viable futures inspired by history rather than becoming its prisoner
– the quality and success of business and organizations may be increased through an active engagement of creativity, aesthetic values and competencies
– the arts and the cultural sector can and should actively strive for equality, including gender equality, at policy, managerial and operational levels
Convening in Kosovo, the European Cultural Parliament applauds the central role culture plays in the building of their young nation and states that
– Kosovo should quickly be accepted as partner of the EU cultural programme
– In the spirit of the on-going process of European integration the citizens of Kosovo should immediately be granted visa-free travel in the European space
– The ECP Youth network sees in Kosovo that young artists and cultural professionals are an essential and indispensable force for cultural vitality. They should be empowered and have access to culture management and art spaces and should be supported by cultural policy.
Ein gutes neues Jahr für Europa….
….zum beginnenden zweiten Jahrzehnt wäre es zu wünschen. Kontinente der Zukunft sind voraussichtlich Asien und China, Indien und Brasilien. Die Wirtschaft boomt, die junge Bevölkerung packt kräftig mit an, Unausgewogenheit zwischen Arm und Reich wird übertüncht mit dem Aufschwung der allerdings vom Klimawandel überschattet wird. Auch in Laos macht man sich Gedanken über Parasiten, die Kokospalmen befallen, das letzte Hochwasser des Mekong hätte beinahe die Hauptstadt unter Wasser gesetzt, wären nicht Dämme mit Sandsäcken eingesetzt worden. Nun bauen koreanische Firmen eine Strasse den Fluss entlang- zugleich Damm für nächste Überschwemmungen. Die Chinesen planen eine Eisenbahn durch Laos, nicht etwa um der Entwicklungshilfe willen, sondern auch um den Zugang zu den eigenen Märkten zu erleichtern. Europa ist präsent, die Franzosen nicht in allerbester Erinnerung, immerhin waren sie die ehemaligen Kolonialherren. Aber französische Kultur ist sichtbar, und zu erleben in der Gastronomie. Spaghetti und Pizza haben ohnehin den Weltmarkt erobert, das Bier ist laotisch: Tigerbeer. Ansonsten wenig zu sehen von Europa, keine Euronews, aber TV5 , BBC,DW DE, keine europäische « corporate identity ». Ob das neue Jahrzehnt wohl daran etwas ändern wird?
Weihnachtsferien im Laos.
Fliege mit Air Vietnam von Paris aus über Hanoi nach Vientiane. Schneechaos auf den Europäischen Flughäfen! Nach 10 Stunden Flug landen wir in Hanoï, mit vielen überwiegend französischen Touristen an Bord. Laos als Mitglied der « Francophonie » hat noch die Präsenz der Franzosen nicht vergessen. Zu Besuch bei Lao Coco, Les Artisans du Lao, diese von einem Franzosen gegründete Gesellschaft mit vorwiegend sozialem Einschlag, und 35 Beschäftigten. Behinderte, für die es noch keine Sozialhilfe gibt-es sei denn amerikanische Tellerminen hätten sie verstümmelt- finden hier Arbeit, produzieren Möbel, Seifen, Shampo, Insektenspray, alles aus Naturprodukten. Made in Lao steht stolz auf der Tafel am Eingang der Galerie. Entwicklungshilfe der nachhaltigen Art: den Bauern abgeguckte, traditionsreiche Verfahren werden umgewandelt nach handwerklichem Prinzip! Alles wird verwertet, aus der Kokosnuss Cremes und Seifen, aus der Schale Seifenuntersätze oder Schälchen mit Eierschalen dekoriert. Für den einheimischen Markt sind die Produkte nicht gefragt, Laotis setzen lieber auf den thailändischen oder europäischen Import. Der Export nach Europa ist jedoch schwierig, die Zulassungsbestimmungen mühsam, wenn nicht sogar unmöglich! Menschlichkeit auf kleinstem Niveau-von den Zahlen her betrachtet- mit Grossmut und Begeisterung von den Inhabern geführt, jedes einzelne Schicksal der 35 Laoten ist ein persönlicher Erfolg für die beiden europäischen Inhaber. Schönes Erlebnis-als Gegenpart zum geschäftstüchtigen Weihnachten in Europa!
Fröhliche Weihnachten
Fast ist über der Hektik zwischen Einkaufsrummel, Festvorbereitung und Ferienplanung das Besinnliche dem Fest abhanden gekommen. Kein anderes christliches Fest wurde so von seinem Sinn her verzerrt und in das genaue Gegenteil umgewandelt! Das Kind in der Krippe, wollte es nicht die Einfachheit wiederbringen als das Gut der Glücklichen? Die Geborgenheit im Stall, naturverbunden und wohlumsorgt, leuchtend auch ohne Glitzer und Prunk, sie fehlt der heutigen Zeit. Auch wenn der Weihnachtsgeschichte im Zeitverlauf manches hinzugedichtet wurde, Christi Geburt bleibt der Anfang eines neuen Zeitalters, dem auch nach zweitausend Jahren immer noch Aufbruchsstimmung zusteht. Ich wünsche ein friedliches, geruhsames Weihnachtsfest.
Nach dem Gipfel….
….scheint die Welt wieder in Ordnung. Die Bundeskanzlerin hat sich versöhnt mit dem Premier des kleinen Nachbarlandes, der einmal gesagt hat ein Floh im Pelz könne schon einen Löwen ordentlich nerven…Ansonsten steht nun wieder eine Vertragsänderung bevor. Ohne Referendum, versteht sich. Mit der Erweiterung gibt es wohl noch manche harte Brocken. Stillstand mit der Türkei, kein gutes Omen, Kroatien in Negativschlagzeilen, so wie andere Balkanstaaten auch. Immerhin haben sich die Staats-und Regierungschefs geeinigt was die Dringlichkeit der Finanzfragen angeht. Wie sehr die erste europäische Verfassung, die richtige, mit einer handlungsfähigen Kommission, dem Staatengebilde fehlt, merken allerdings nur die Technokraten und die Europhile. Am Tagesgeschehen lesen sich die historischen Zusammenhänge nicht ab…leider.