Gleich zwei Luxemburger standen am Sonntag in Paris auf dem Siegerpodium: Andy und Frank Scheck haben die Tour zwar nicht gewonnen, sind dennoch heimliche Sieger wenn man Beliebtheitsgrad und Fairness betrachtet. Dass dennoch die französische Presse sich schwer tut damit, die beiden Brüder sogar mit spöttischen Kommentaren als naive Jungs betitelt, zeugt davon dass wieder einmal der Floh im Pelz des Löwen irritiert! Ganz gewiss ist es für die « grande nation » beschämend dass sie seit Jahrzehnten keinen Gewinner mehr auf dem Podium hatten, und nicht einmal als zweite oder dritte punkten konnten. Das sollte mit etwas mehr sportlichem Verhalten die faire Anerkennung der Leistung der beiden Luxemburger nicht verhindern!
Kosovo ECP
Résolution ECP Kosovo:
Prishtina declaration of the European Cultural Parliament
October 2014
The European Cultural Parliament, in order to unlock the possible value of culture for Europe and its societies, states that
– in the face of increasing geopolitical tensions and the resulting uncertainty European arts and culture should stimulate and develop an open dialogue on the values of democratic and humane society
– the freedom of arts and culture, including the freedom of making critical statements through arts and literature, are essential human rights, deeply established in European democracy and cultural tradition
– a key factor in protecting that freedom is the European model of public responsibility for the arts. This model should be maintained and not be jeopardized in the current trade negotiations between the EU and the United States
– the soul of Europe is more than its economic and political realities and there is an increasing need for a truly cultural dimension for politics in Europe
– artists and cultural personalities have a central role in defending the European values of democracy, tolerance and humanity that are currently challenged by neo-nationalism, populism and propaganda
– the building of a nation is a process that is based on defining the strength of its contribution to the world and no longer on competitive identity
– Europe has a strong and complex history, but its people should be able to create viable futures inspired by history rather than becoming its prisoner
– the quality and success of business and organizations may be increased through an active engagement of creativity, aesthetic values and competencies
– the arts and the cultural sector can and should actively strive for equality, including gender equality, at policy, managerial and operational levels
Convening in Kosovo, the European Cultural Parliament applauds the central role culture plays in the building of their young nation and states that
– Kosovo should quickly be accepted as partner of the EU cultural programme
– In the spirit of the on-going process of European integration the citizens of Kosovo should immediately be granted visa-free travel in the European space
– The ECP Youth network sees in Kosovo that young artists and cultural professionals are an essential and indispensable force for cultural vitality. They should be empowered and have access to culture management and art spaces and should be supported by cultural policy.
Neues aus Brüssel
Die 17 Eurochefs haben sich geeinigt, der Kompromiss zwischen Frankreich und Deutschland hätte wohl auch früher zustande kommen können! Aber erst Zaudern und Tauziehen wer denn am meisten das Gesichte verliere, und dann doch zu einer Lösung kommen die schon früher hätte getroffen werden können, das nennt man staatsmännische Politik! Immerhin sind nun die grossen Gewinner der Schuldenkrise, die Banken, miteingebunden, und werden auch zur Kasse gebeten. Die Schwachseiten der Konstruktion der Währungsunion sind damit wohl noch nicht behoben.
Andere gute Nachricht: die Belgier wollen nun eine Regierung ohne die separatistischen Flamen. Hier haben sich die flämischen Christdemokraten lange bitten lassen einzulenken. Vergessen wohl, dass die Christdemokraten Martens und Dehaene lange Zeit vor Leterme die Regierungsgeschäfte geführt haben, die Probleme um Brüssel-Halle-Vilvorde mitverschuldet haben und sich dann zierten als es um eine staatserhaltende Haltung gin?
Zitterpartie für Europa
Die Stunde der Wahrheit schlägt bei der von van Rompuy einberufenen Sitzung der Regierungschefs der Eurozone. Wird sich geeinigt werden können auf eine einheitliche Lösung zur Rettung Griechenlands als Euroland? Die deutschen Finanzexperten sagen alle Vorschläge sind nur provisorisch, keine Stabilisierung der Märkte wird damit erreicht, der Mittelmeerstaat wird alle andern in den Strudel miteinbeziehen. Statt der Abwertung der Drachme dürfte es dann wohl eine Abwertung des Euro geben, aber wie könnten Politiker aus Deutschland solches verantworten! Der Primus hat die Regierenden gerügt wegen ihrer Worthülsen, in alle Himmelsrichtungen werde von den Ministern geredet, was nicht zur Beruhigung der Märkte beitrage. Recht hat er, aber allein die einberufene Sitzung hat schon Signalwirkung….Indes haben Europas Sozialisten die Lösung gefunden: sie erklären sich solidarisch mit allen die einen guten Vorschlag machen. Nicht schlecht, denn immerhin sind die politischen Spielchen mittlerweile an ihrem Ende angelangt. Keine politische Kraft hat wohl noch echte Glaubwürdigkeit.
Brooks ein Fallbeispiel?
Abhörskandal und Korruption genügten die Top Managerin der « News of the World » in Uhaft zu nehmen. Diese Affaire um die Methoden der britischen Presse könnte vielleicht eine Wende im Kampf um Einfluss und politische Strategie auf der Insel bringen. Nun, da es um das Ansehen und das Geschick von David Cameron geht ist die Sache ernst. Der Abtritt der Lady genügt nicht, Bestechung von Polizisten ist schliesslich kein Kavaliersdlikt! Dass der britische Premier sich unzählige Male mit den Vertretern der Murdoch Gruppe getroffen hat, zeugt von der geheimen Macht dieser Presse. Im europäischen Parlament ist sie nicht minder stark vertreten. Journalisten der « Sun » haben grossen Einfluss, haben manches zur Entlarvung von MEPs als Lobbyisten aufgedeckt, die Abwicklung der Entschädigung von britischen Meps entlarvt, die Inszenierung antieuropäischer Kundgebungen im EP veranstaltet. Wer von der Sun unterstützt wird ist sicher auf Lebzeiten Mitglied des EP zu sein. Wie sie den neugewählten EP Vizepräsident Chichester nun behandeln wird, dürfte eine Quizfrage sein: immerhin hat er den Sun Journalisten und MEP Callahan seinerzeit aus der britischen Fraktion ausgeschlossen….als sie noch zur EVP gehörte. Presse und Politik sind im Reich Ihrer Majestät wie Speck und Schweinefleisch. Ein nicht nachzuahmendes Beispiel!
Eva Joly und die französische « force de frappe »
Da hat sich doch die neugekürte grüne Präsidentschaftskandidatin in Frankreich dazu verstiegen die Militärparade zum französischen Nationalfeiertag abschaffen zu wollen! Eine ungeheuerliche Verkennung französischer Geschichte, eine sträfliche Unkenntnis dessen was die « grande nation » ausmacht wird der doppelstaatlichen Kandidatin, die einen norvegischen und einen französischen Pass besitzt, nachgesagt. Was als wahltaktische Ungeschicktheit abgestempelt werden könnte enthält dennoch mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit. Der Gegensatz zwischen den beiden grossen Nationen ist für die EU daher auch symptomatisch: Deutschland würde wohl kaum das Militär zum Nationalfeiertag aufmarschieren lassen. Ganz auf Bescheidenheit getrimmt und im Zeichen der neuen deutschen Einheit wird nach 1989 die Einheit gefeiert, die Wiedervereinigung. Im krassen Gegensatz zu Frankreich, wo der « Quatorze Juillet » die wohl einmaligste Vorführung militärischer Vormachtstellung in der EU als markantestes Merkmal französischer Identität vorgeführt und nun von allen politischen Parteien bestätigt wird. Die Entrüstung zum Vorschlag der Präsidentschaftskandidatin hagelt nämlich von allen parteipolitischen Seiten….So sind denn Nationalfeiertage Hinweise auf mehr oder weniger Nationalstolz und Europabereitschaft! Unkosequenz allerdings bei Europas Grünen: in Luxemburg verlangen die Grünen die Abschaffung des in der Kathedrale stattfindenden « Te Deums » als öffentliche Kundgebung zu Nationalfeiertag. Gegen die Militärparade haben sie nichts einzuwenden! Allerdings ist das Luxemburger Kontingent mit Armee, Polizei, Militärmusik und Feuerwehr schliesslich auch keine Schlagkraft in der EU….