Die 50 Jahre des Conseil économique et social werden heute und morgen im EP gefeiert.Wichtige Erinnerung dass die Sozialpartner seit nunmehr 50 Jahren europäische Gesetzgebung mit vorbereiten und ihre Gutachten dazu abgeben.Ein Beweis dass der Demokratiedefizit dessen Europa und Brüssel so oft beschuldigt werden,in der Sache eigentlich nicht vorhanden ist! Das Problem ist dass es nicht viele wissen.Der Ottonormalverbraucher würde kaum vermuten dass auch Gewerkschaftler regelmâssig zu Sitzungen nach B. fahren,dass sie dort die Gelegenheit haben im Vorfeld ihre Meinung einzubringen,dass die Grundlagen gelegt sind seit 50 Jahren in Absprache mit den Sozialpartnern zu handeln.Trotzdem wird die EU immer wieder nur zu Anlässen der Schuldzuweisung genutzt,und selten kommt dabei heraus dass ein Jeder eigentlich mitreden kann.
Wenn ich das Wort ergreifen dürfte
Roma
Die Roma in Italien,so lautete der Antrag der Sozialisten,der mit Mehrheit auf die Tagesordnung gesetzt wurde.Die PPE verwies auf eine diesbezügliche Debatte die im Herbst nach eingehender Vorbereitung stattfinden soll, verlor aber bei der Abstimmung.So sollten wir demnach über Roma…in Italien reden,so als ob es von den mehreren Millionen Sinti und Roma in europäischen Staaten nur Solche in Italien gäbe.Natürlich war das Manöver durchsichtig:eine Regierung Berlusconi in Italien hat von Martin Schulz dem seinerzeit Berlusconi mit einer unflätigen Bemerkung -er verglich den Sozialisten mit einem Kappo in einem Film über Nazis-zu grosser Popularität verholfen hat,keine Schonfrist zu erwarten…er verdient eine solche auch nicht bei all seinen grossspurigen Wahlmanöver!Der Italiener hat sich damals in aller Form entschuldigt,aber es war dennoch keine Glanzleistung seinerseits. Der Antrag der Sozialisten hätte auch über die Lage der Roma in Europa handeln können,so aber waren nur Italien und die fürchterlichen Ereignisse,während der Wohnbaracken in Brand gesetzt wurden und die Polizei anscheinend auch keine Erhebungen machte wer sich zu diesen Gewalttätigkeiten hinreissen liess,das eigentliche Gesprächsthema. Wissen muss man dass die Debatte einen unwürdigen Schlagabtausch lieferte zwischen den Linken mit dem Hinweis von Frau Muscardini dass Italien viele Flüchtlinge aufgenommen habe und sie nicht im Meer versenken gelassen hätte….Trotzdem sind die Vorfälle nicht zu entschuldigen,aber wenn die Dinge nicht rechtzeitig ins Lot gebracht werden läuft das Fass nun mal über!Dass auch das Kulturverständnis für das fahrende Volk der Sinti und Roma nicht zur Sprache kam zeigt wiederum dass interkultureller Dialog eben in der EU nur eine Floskel ist.Wenn ich denn hätte reden dürfen hätte ich den Vorschlag gemacht die überaus reiche Kultur dieser Volksstämme besser kennenzulernen,um auch ein Zusammenleben in Würde vorzubereiten.
Tinnitus
Die Expertenanhörung ergab keine tröstlichen Ergebnisse für die Betroffenen des lästigen Ohrengeräusches:bisher gibt es weder eine Pille gegen den Lärm im Kopf,noch eine bewiesene Erklärung.Wie denn überhaupt unser kostbarstes Organ,das menschliche Ohr ,allzu wenig Beachtung findet im Alltag.Lärm gibt es nicht nur am Arbeitsplatz,dort ist er durch eine europäische Richtlinie reglementiert,im öffentlichen Raum,auf den Strassen,in den Lokalen ist frei gestellt wieviel Lärm ein jeder machen darf und wieviel er ertragen kann.Wehren gegen Lärm kann der Mensch sich nicht,auch wenn er seine Ohren mit Stöpseln verschliesst,bleiben noch Vibrationen die bei den Lautstärken von Diskos oder Autos belastend sind.Professor Dr Puel hat in seiner Studie über DJ’s (Disk Jockeys) bei 75 % dieser Berufssparte innerhalb von 6 Jahren Praxis Schäden beobachtet,nicht wieder zu reparieren(!) 25 % trugen mithin keine Schäden davon ,was den Genetikexperten in der Runde,Dr.Kubisch zur der Schlussfolgerung verleitete,dass sowohl genetische Veranlagung als Ausseneinwirkung Ursache sein könnten.Der Umweltexperte Hans Peter Hutter brachte Mobiltelefongebrauch im geschlossenen Raum,z.b. im Auto in Zusammenhang mit Gehörschäden und warnte eindringlich vor dem Missbrauch dieses allgegenwärtigen Kommunikationsmittels.Dr Pilgramm vertrat die These dass Lebenshygiene,Stress,Probleme, zu den Urhebern zählen könnten,die Behandlung auch diesen Aspekt berücksichtigen müsste.Jeder hört Geräusche,wenn er richtig hinhört,die Pille gibt es nicht und vor den Wundermitteln müssen alle Verzweifelten gewarnt und bewahrt werden….immer wieder gibt es die wundersamsten Heilmethoden,angeboten online….aber nicht gratis!!Geforscht wird von der Europäischen Kommission denn die Pharmaindustrie ist natürlich an so aufwändigen Studien prinzipiell nur wenig intressiert.Trotzdem 10 % der Bevölkerung sind betroffen.Zum Trost:Beethoven litt unsäglich und hat trotzdem wunderbare Musik geschrieben.
Robert Schuman-Tag
La Saint Schuman, so nennen die Franzosen den 9.Mai, der zum Europatag erklärt ist und vielerorts auch so gefeiert wird.Die Brüsseler Regulierungswut hält an diesem Tag den Atem an….es ist ein freier Tag,die Büros sind geschlossen.Aber manche arbeiten trotzdem,besonders dann wenn es gilt Aenderungsanträge für die nächsten Sitzungen vorzubereiten. An diesem 9 Mai hat Robert Schuman seine von Monnet vorbereitete Erklärung abgegeben und so die europäische Einigung eingeleitet. Sein Wohnhaus will nun die französische Présidence zu einem lieu de mémoire machen,Scy Chazelles ist ohnehin für Schuman-fans ein Pilgerort.Sein Geburtshaus, das in Luxemburg das Forschungsinstitut über europäische Angelegenheiten beherbergt, wird nicht genannt,schade,denn so wird in einigen Jahren niemand mehr wissen dass dieser grosse Europäer hier in Luxemburg geboren wurde und seine erste Schulzeit hier absolwierte.Dass er auch Luxemburgisch sprach ist am Bockfelsen in den Festungsüberresten akkustisch dokumentiert. So müssen wir darauf achten dass niemand uns den Schuman « klaut ».Denn so viele sehr bedeutende Luxemburger die Weltgeschichte mitgeschrieben haben gibt es ja noch nicht…
Lady Rosa
Sie durfte,ganzseitig ,in der Tageszeitung die letzte Seite einnehmen….gutbezahlte Reklame wohlverstanden,nun da die allerwenigsten noch um die Polemik wissen,als der « gölle Fra » im Zentrum der Hauptstadt des Grossherzogtums ein schwangeres Abbild derselben auf nur 150 m Distanz von einer Künstlerin aus der Krisenregion des Balkan entgegengesetzt wurde.Es war eine Ausstellung im öffentlichen Raum die Gegensätze aufzeigen sollte.In diesem Fall Vergewaltigung Missbrauch von Frauen,Mütter der « Söhne für’s Vaterland »,auch nach einem halben Jahrhundert sind die Wunden des zweiten Weltkriegs nicht verheilt,viele Luxemburger Familien tragen noch heute am Verlust von Vätern und Söhnen…und schon wieder ist Krieg in Europa,grausam mit Vergewaltigung als Methoden!Ein Thema das sich zum Nachdenken über Kunst und vor allem über Kriegsdenkmäler und die darunter stehende Beschriftung eignet. »Schafft den Unfug weg »,so titelte damals der Leitartikler derselben Zeitung ,die denn auch eine Unterschriftenaktion einleitete zur Schaffung eines « Comité de Vigilance » um über Kulturpolitik im Ländle mitbestimmen zu dürfen…Der Kopf der Kulturministerin rollte allerdings nicht,genug einsichtige Bürger sahen dass die Freiheit der Kunst wie denn ihre Unabhängigkeit von der Politik ein Pfeiler der Demokratie geworden ist. Sieben Jahre nach diesen Vorfällen darf Lady Rosa nun tronen,auf der Rückseite des Blattes das sie wegschaffen wollte.