oder wird gegangen? Der seit Monaten tagende Untersuchungsasschuss des Parlamentes hat seinen Berichterstatter, den grünen B. als nicht mehr tragbar erklärt. B. hat gebloggt und die Beratungen aus dem Ausschuss einer breiteren Öffentlichkeit zugängig gemacht, darunter Vermutungen über einen Geheimdienstmitarbeiter, der ihn nun verklagte zu Schadenersatz! B.hätte wissen müssen dass er als Ausschussmitglied eine Schweigepflicht hat, da der Untersuchungsausschuss gerichtliche Befugnisse hat. Nun geht er, ob er schweigt oder wie vermutet auch in die Privatwirtschaft wechselt ist derzeit noch geheim….
Wenn ich das Wort ergreifen dürfte
Arme Deutsche
Das Resultat einer Politik ist es nun mal wie der Reichtum sich verteilt. Dass die Einkommen für Privathaushalte in Deutschland auf niedrigstem Niveau liegen ist schon lange gewusst. Mehrmals gab es seitens der europäischen Partner die Bemerkung dass in Deutschland die « Binnennachfrage » sprich, dass die Menschen nicht genug Geld zum Konsum hätten, gestärkt werden müsse. Indessen floriert die Industrie. Der Staat macht Geschäfte auf Kosten von Otto Normalverbraucher. Nun wundert man sich dass es in kleinen Ländern anders ist. Das hat nichts mit der Grösse der Länder zu tun, sondern mit der Art wie Politik gemacht wird, auch daran dass alle teilhaben am erwirtschafteten Plus. Dass in schlechten Zeiten auch alle an den Defiziten teilhaben müssten, versteht sich….wie auch dass die Deutschen sich dagegen wehren für andere zahlen zu müssen. Gab es doch mal ein Europa der Solidarität und des gemeinsamen Marktes, spielt beides: Deutsche sollen teilhaben an dem von ihrer Industrie geschaffenen Wohlstand, die andern sollen deutsche Waren kaufen damit es den armen Deutschen besser geht?

Forschung mit Zukunft
Rudi Balling mit seiner dynamischen Mannschaft aus internationalen Forschern beherrscht die einzigartige Kunst zu begeistern. Ein Besuch im Forschungslabor am künftigen Universitätscampus in Belval dürfte auch den skeptischsten Besucher davon überzeugen dass dort wo einst die Stahlkocher den Weltmarkt eroberten, eine neue Seite der Entwicklungsgeschichte Luxemburgs geschrieben wird. Klein aber bedeutend, nach zwei Jahren ist schon Platzmangel. International ist die Renommée der an der Uni angegliederten Forschungseinheit eine bekannte Grösse. (mit Carole Linster Sabine Mosch und Christophe Trefois vl.nr.) Das LCSB (Luxembourg Center for Systems Biologie) beschäftigt derzeit 80 Angestellte in 7 Forschungseinheiten. Hauptfokus ist die Parkinsonkrankheit.
Minister treten zurück…
…auf Zypern und in Frankreich. Der Zypriote war im Management der Bank die nun « abgewickelt » werden soll, ein Untersuchungsausschuss soll überprüfen was vor der Krise geschah. Da nimmt der Herr Sarri lieber seinen Hut vorher. In Frankreich hat sich der Budgetminister Cahuzac nach monatelangem Leugnen nun zu seinem Schweizer, neuerdings Singapurer Bankkonto bekannt. Ein Beamter der Steuerbehörde hat den Fall ins Rollen gebracht. Keine schöne Angelegentheit für den französischen Präsidenten…Wer im Glashaus sitzt sollte sich vorsehen, so dachte wahrscheinlich auch Bundestagspräsident Lammert. Abgeordnetendiäten sind ein heisses Eisen, ihre Erhöhung stösst dem Wahlvolk sauer auf, besonders in Krisenzeiten. Da heisst es klug taktieren, will man den Unmut der Ehrenwerten nicht provozieren. So gedacht soll künftig die Entschädigung an die Gehälter der Richter gekoppelt werden, was denn hiesse dass Erhöhungen automatisch erfolgen und keiner Abstimmung des Bundestages bedürfen. Nicht schlecht, denn auch die Volksvertreter sollen über jeden Anreiz von Bestechung erhaben sein. Ob vor oder nach der Wahl ist derzeit noch nicht entschieden…
Wo bleibt Frau Fillippetti?
Opfer des Haushalts in Paris ist wohl die Stelle des französischen Vertreters am luxemburgisch-deutsch-französischen Kulturinstitut IPW (Institut Pierre Werner) geworden. Nun muss die französische Botschaft diese Aufgabe übernehmen, der Versuch grenzüberschreitender Zusammenarbeit droht damit zu scheitern, denn schliesslich sollen nun die Deutschen und die Luxemburger mehr zahlen…Ohnehin stellt das Ländle die Räumlichkeiten, leistet somit einen höheren Beitrag als die grossen Nachbarn, aber um des « Esprit de Colpach » willen hat das Kulturministerium nicht geknausert. In Colpach gab es nämlich in der Zwischenkriegszeit im vorigen Jahrhundert den Stahlherrn Emile Mayrisch und seine Frau die Französin Aline de Saint Hubert die sich bemühten deutsche und französische Intellektuelle und Künstler zusammenzubringen und so die Kultur völkerverbindend einsetzten. Eben das wollte das IPW auch sein. Schade um die französische Borniertheit, die ohnehin mit Argwohn sah was geschah und nolens volens ihre Geringschätzung ausdrückte, hätte sie sonst zum ersten Posten einen Balletttänzer benannt, der gut tanzte, und gute Freunde hatte…Schäbig insbesondere da die jetzige Kulturministerin aus der Grenzregion ist. Dabei wurden die Grenzposten zwischen Zoufftgen und Düdelingen dieser Tage wirklich abgerissen…Werden sie in Paris wieder neu aufgebaut?