Grosse Erwartungen werden in das G20 Treffen in Pittsburgh gestellt. Allerdings ist der Manager Bonus kein ganzes Programm für eine solche Tagung, gibt es nicht grössere Probleme, auch wenn das Abzocken von den Gewaltigen der Finanzwelt derzeit ein Politikum ist! Retten werden uns auch die Manager nicht aus der Wirtschaftskrise, denn wenn alle so spekuliert haben, dass die grössten Boni herauskommen sollten, dann dürften vielleicht nicht mehr genug Reserven vorhanden sein um noch zu zahlen. Wichtig ist was in Pittsburgh über die Zukunft des Klimawandels entschieden wird, ob es zu einer weltweiten Bewusstseinsbildungkommt dass wir alle an einem Strang ziehen sollten! Dass dem selbst in Europa nicht so ist, zeigen die Diskussionen um Krisenmassnahmen, die allesamt zu mehr nationalen Egoismen zu führen scheinen.
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Der Tag nach dem Mauerfall…
Die Festlichkleiten sind vorbei, Berlin war trotz dem Nieselregen in Festtagslaune. Gute Orchestrierung zwischen Kultur und Volksfest, gesäumt von politischen Botschaften, der Bundeskanzler des Mauerfalls hat natürlich gefehlt. Aber am Tag danach liest man in der Presse dass der Franzose Sarkozy bereits morgens wusste dass die Mauer abends fiele…..Sowiel Hellseherei hätte man ihm nicht zugetraut!! Der Tag danach ist der Tag der immer alle zu Müttern und Vätzern macht, auch jene welche nicht im Geringsten mit der Sache zu tun hatten. Die Mauer fiel weil die Deutschen aus dem Osten es so wollten, in Leipzig und Erfurt mit den Montagsdemos, mit den Gebeten in der Nikolaikirche hat alles begonnen.Da haben die Menschen Mut geschöpft sich zu wehren. Den Granden der Politik blieb wohl nichts anderes übrig, denn Repression von so Vielen hätte die Kapazitäten aller Diktaturen überstiegen. Dass Lech Walesa die Dominosteine anstossen durfte war symbolträchtige Inszenierung: dort hat es in Wirklichkeit begonnen auf den Schiffswerften in Gdansk. Was dann wie ein Sickerbrand in anderen totalitären Staaten schwelte hat uns letzten Endes das freie Europa beschert, und eine EU ….an die nur noch zu wenige echt und richtig glauben!
Befreiung
Der 10.September ist für das Grossherzogtum Luxemburg ein Tag der Erinnerung: die Befreiung vom Nazi Terror. Nicht überall wird Geschichte gleich beachtet, manche glauben Luxemburg sei überhaupt nicht besetzt, es sei ohnehin eine deutsche Provinz gewesen.Zur Geschichte gehört nämlich auch noch Geographie! Wir waren ein unabhängiger neutraler Staat, wurden von den Nazis dazu gezwungen unsere Sprache zu verleugnen, unsere Namen zu verdeutschen, uns unterzuordnen und der Hitlerjugend beizutreten. Unser Widerstand, durch einen Generalstreik offen gezeigt hat Repression gebracht, die Luxemburger wurden zwangsrekrutiert! Trotzdem gab es weiter Widerstand, mit Kazett und vielen Toten. Wenn dann ein deutscher Politiker es wagt uns daran zu erinnern dass « man früher die Soldaten geschickt hätte », dann zeigt dies wie wenig Geschichte auch in deutschen Landen gelehrt wird, und wie verfälscht viele Darstellungen sind. Wir wissen dass viele amerikanische Soldaten in der Rundstettoffensive ihr Leben geopfert haben. Wir danken es heute noch den Veteranen aus Übersee. Von Deutschland wissen wir dass es nicht nur Nazis gab, und auch noch heute Viele unter der unsäglichen Tragik leiden. Aber wehret den Anfängen: die Sprache ist Zeichen für die geheimen Wünsche. Manche scheinen insgeheim zu bedauern dass die ehemalige Macht verloren ging….
Digitaler Flop
Der Streit um die Digitalisierung europäischer Bibliotheken durch Google zeigt wie die zögerliche Vorgehensweise der Europäer wieder einmal amerikanischem Know how den Vorzug gab. Mit grossem Aufwand hatte die Kommission vor den Europawahlen die Bibliothek Europeana auf den Weg gebracht. Bereits einige Tage nachdem das Wunderding ans Netz ging brach dieses wegen der grossen Nachfrage zusammen. Eine Auszeit wurde angekündigt um die technischen Rahmenbedingungen zu verbessern, wohl hatte man den Besucheransturm etwas zu gering berechnet! Nun kommt die geniale Suchmaschine Google und will es besser machen, was sie wahrscheinlich auch kann. Schelte für die Mitgliedstaaten seitens der Kommission: sie haben ihre Bibliotheken nicht digitalisiert um Europeana zu füttern….Mit Google hat die Kommission bereits verhandelt, aber ohne den Mitgliedstaaten die Zeit einzuräumen ihre Zustimmung zu geben. Autorenrechte für Bücher deren Autoren noch keine 70 Jahre tot sind wären fürs erste einmal tabu: die Frage ist keineswegs geklärt,und schon gar nicht unter den 27, von denen jeder eigene Gesetze hat!! Google bietet grosszügig 2 Vertreter in den Entscheidungsgremien für Europäer an,aber wer soll es sein, wie hält die Kommission es mit der Subsidiarität die noch immer in Kulturfragen gilt? Das hastige Vorgehen vor den Wahlen bringt nun nach den Wahlen Gerangel und Unklarheit. Viele Divergenzen gibt es ausserdem noch unter den 27. Google wird sich wohl nicht länger aufhalten lassen.Für die europäische Literatur wäre es schliesslich auch kein Nachteil wenn sie in der ganzen Welt zu lesen ist, schliesslich fahren wir ja auch seit vielen Jahren unter Leitung amerikanischer Satelliten durch die Gegend.
Bewegung auf den Inseln
Der Präsident der europäischen Kommission kämpft derzeit um seinen Posten. Ob es gelingt eine solide Mehrheit zusammenzubekommen ist noch fraglich.Wiederum ein übles Spiel der « politique politicienne », dagegen sein wegen des Prinzips, nicht mit klaren Beweggründen. Ein Präsident der keine Gegner hat, wäre der eher genehm? Das hiesse er habe sich biegen lassen und jedem etwas zugestanden, ohne eigenes Profil. Barroso könnte auch nicht mit den Ideen von gestern punkten. Ihm Delors als Vorbild vorzuhalten, der mit seinem Vorschlag europaweit Autobahnen und Eisenbahnstrecken als gemeinsames europäisches Projekt durchzuziehen, und dazu eine gemeinsame Anleihe machen wollte fiel durch. Das war 1992. Damals waren es 12 Mitgliedstaaten. Die Zeiten haben geändert.Ob diese Idee heute noch tragfähig wäre? Barroso kann nur etwas bewegen wenn er ein stark geeintes Parlament im Rücken hat um gegen den Ministerrat anzutreten. Inzwischen bewegt sich in Irland den Umfragen zufolge die Zahl der Zustimmungen zum Lissabon Vertrag ins Negative.Ganz gewiss hat das hin und her um den Präsidenten nichts zur Glaubwürdigkeit der EU beigetragen. Und bei den Briten kommt Michel Farage in die nationale Politik zurück. Der grösste Gegner der Europäischen Union, der 12 Sitze für seine antieuropäische Partei gewonnen hat, legt sich nun mit dem « Speaker » des Parlamentes an. Eine starke antieuropäische Stimme mehr auf der Insel….