Was wäre wenn…ein Ausspruch der für Politiker kaum zutrifft, sich mit dem Ist Zustand abfinden gehört zu den besten Überlebensprinzipien für Karriereplanung. Unverständlich ist für Beobachter daher manche getroffene Wahl. Wenn denn nun J.Cl.Juncker das Mandat des Generalsekretärs des Europarates angepeilt hätte, dann hätten die Chancen nicht schlecht gestanden, dass er von den 47 Mitgliedstaaten unterstützt worden wäre. Das Profil des Luxemburgers hätte vorzüglich gepasst eine Neugestaltung der Aufgabenteilung zwischen Europarat und EU anzugehen. Für « Grosseuropa » wäre er die passende Besetzung gewesen, mit grosser politischer Erfahrung, reichem Wissen, einer Vorarbeit die in seinem immer wieder zitierten Bericht von2006 klare Linien schuf. Das Amt hat indessen wohl nicht die Publikumsaufmerksamkeit der EU Posten, ermöglicht jedoch gute Arbeit am Zusammenwachsen der unterschiedlichen Kulturwelten. Auch wäre der Zeitpunkt günstig gewesen, da zur Zeit mit den Problemen in der Ukraine und in der Türkei diplomatisches Geschick gefordert ist. Die seit den letzten Jahrzehnten überfällige neue Aufgabenteilung müsste endlich zu Resultaten hingeführt werden. Juncker hätte glaubwürdig mit allen Partnern verhandeln können, indessen die bevorstehende Wahl des Generalsekretärs eine zwischen Szylla und Charibdis ist: keiner von beiden Kandidaten hat ungetrübte Zustimmung. Im Fokus der Parteien haben die C Parteien sich eigentlich von allen wichtigen Posten, sowohl in der Parlamentarischen Versammlung als auch zur Wahl des Generalsekretärs auf eine unvertretbare Distanz begeben, so als hätten sie die Institution bereits abgeschrieben. Allerdings war der Name Junckers schon sehr früh im Gespräch, das Mandat war ihm noch vor der Parlamentswahl in Luxemburg angeboten worden. Es wäre der sichere Weg gewesen nach Euro und Finanzkrise in den Bereichen Kultur und Menschenrechte Zukunft mitzugestalten. Für den Europäer Juncker hätte es allerdings bedeutet sich klar zu bekennen, selbst den Abschied aus der nationalen luxemburgischen Politik zu wählen, in der Gewissheit einen interessanten Posten in Strasburg zu bekleiden. Statt dessen hat er sich einem Kampf ausgesetzt dessen Ausgang derzeit mehr als fragwürdig ist. Im Europarat bereiten indessen die Kandidaten Leuthheuser-Schnarrenberger, frühere deutsche Justizministerin und Jagland austretender Generalsekretär und ehemaliger norvegischer Ministerpräsident, ihre Wahlkampagne vor….
Posts by: Erna Hennicot-Schoepges
ICD: Vice President European Cultural Parliament: Senator UPF: Ambassador for peace Uni.lu: C2DH member of the board
Europa und die Eisenbahn
Grossdemo in Strasburg. Die Eisenbahner geben sich Stelldichein. Das Europaparlament soll in dieser Woche über die Liberalisierung der Eisenbahnnetze abstimmen. Die staatlich betriebenen Eisenbahnen sollen sich dem Wettbewerb öffnen.Über die Privatisierungswelle, seit der Energiedebatte vor zwei Jahrzehnten, die dem Europäer billigeren Strom durch die Konkurrenz der Betreiber versprach, verbreitet sich Skepsis in der europäischen Öffentlichkeit. Die Unfähigkeit mit staatseigenen Betrieben die Bedürfnisse der Allgemeinheit zufriedenstellend zu erfüllen sollte durch die Privatisierung von Post, Energie und Transport bewiesen werden. Energie und Post sind bereits durchgesetzt, allerdings haben sich die neuen Dienste weder durch die Verbesserung Lire plus…
Junckers Spitzenkandidatur…
….mit Unterstützung der CDU Abgeordneten in der EVP wird wahrscheinlicher. Nach dieser Ankündigung dürfte es auf dem Dubliner Kongress noch kaum Überraschungen geben. Indessen wird ihm zuhause von den Wort Lesern zum Abgang aus der Politik geraten. Diese journalistisch zubereitete Fragestellung bedeutet lediglich dass die « Presse amie » ihm endgültig die Gefolgschaft kündigt! Ob die Leser mit ihrer Antwort den Publikumsliebling unter den Politikern der letzten Jahrzehnte abstrafen wollten, oder ihn bewahren vor der weiteren Demontage seiner Person geht nicht aus der Umfrage hervor.Auf das Redenhalten solle er sich einspielen…. und das nachdem die « rent a Juncker » Aufmachung Stürme der Entrüstung hervorrief! In Brüssel winken unterdessen gute Perspektiven. Auch dort ist allerdings vorerst die Europawahl abzuwarten.
…vom Volk gekippt
…wurde das von Aussenministern und der EU Beauftragten zusammen mit « Oppositionsleadern » des Maijdanplatzes in Kiev ausgehandelte Abkommen. Inzwischen haben sich die Ereignisse überstürzt: Julia Timoschenko ist frei, spricht zum Volk, will in einer ersten Meldung zu den Wahlen am 25. Mai kandidieren, was sie dann später dementiert. Immerhin hat die Absetzung Yanukowitschs und die Freilassung Timoschenkos etwas Entspannung gebracht, von kurzer Dauer zwar, denn die grösste Herausforderung steht noch bevor: der Staatsbankrott in einem zerrissenen Land ohne Regierung. Eine grosse Leistung haben die Ukrainer allerdings zustande gebracht, als sie das Abkommen durch eine Abstimmung im Parlament kippten.. Lire plus…
Das Abkommen in der Ukraine
Immerhin ein Fortschritt, ein Ende der Gewalt, Neuwahlen, sogar die Freilassung von Julia Timoschenko, eine neue Verfassung: die in Aussicht gestellten Reformen sind von grosser Tragweite. Als sehr fragil bezeichnet Vladimir Putin die Abmachungen, die Richtige « Revolution » steht noch bevor. Dabei geht es um territoriale Probleme, aber auch um die Hinwendung zu Europa oder Russland . Der Anlass der Kundgebungen war schliesslich die Weigerung des ukrainischen Präsidenten ein Nachbarschaftsabkommen mit der EU zu unterzeichnen, auf Druck des russischen Nachbarn und dessen Präsidenten Putin. Lire plus…