Jeudi 4.2.2010 Lire plus…
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Geklaute Daten
Mit dem Entschluss mit geklauten Daten nun der Steuerhinterziehung zu Leibe zu rücken gibt die Bundesregierung ein bedenkliches Signal: der Hehler ist so gut wie der Stehler und die Regierung macht sich zum Komplizen von Datenklau! Wie sicher sind denn Datenbanken noch, wenn nun alle Firmen und Finanzinstitute sich nicht mehr auf ihre Computerdatei verlassen können. Das Beispiel macht sicher Schule, es wird eine neue Nische der Kriminalität, die unzählige Sicherheitskräfte fordern wird um ihrer Herr zu werden. Mit einer CD wird der Anbieter plötzlich zum reichen Mann, wenn das nicht nachahmenswert sein soll! Die beste Gesetzgebung hält von Unrecht nicht ab: ist Steuerbetrug nicht etwa als Straftat eingestuft? Kleine und grosse Ganoven schlagen immer wieder den Gesetzen ein Schnippchen, 100 Millionen mehr in der Kasse sind eine relative Grössenordnung wenn eine ganze Regierung sich dadurch erpressbar gemacht hat!
Arbeitsplatzbeschaffung im EP
Die Finanzierung der parlamentarischen Assistenten im EP war Stein des Anstosses. Schon immer. Und auch jetzt wieder! Begonnen hat der Ärger damit dass Abgeordnete ihre Hilfskräfte nicht offiziell anmeldeten, höhere Löhne zurückerstattet als den Mitarbeitern ausgezahlt wurden, Familienmitglieder als Hilfskräfte fungierten. Es gab sogar richtige Familienunternehmen mit Vater Mutter und Kind als Abgeordnete und Assistenten. Dem wurde mit der letzten Neuregelung abgeholfen: Assistent wurde ein richtiger Arbeitsplatz mit Pflichten und Rechten, geregelten Ferien und die dort wo sie arbeiten Steuern zahlen. Dass nun das Geld nicht mehr reicht um einen Abgeordneten mit Fachwissen zu bestücken, soll auf die Mehrarbeit zurückzuführen sein die aus dem Lissabonvertrag entsteht! Dazu sollen auch die nationalen Parlamente eingeschaltet werden, die wiederum ihrerseits den Verwaltungsaufwand aufstocken müssen…. In Krisenzeiten sieht das alles nach Selbstbedienungsladen aus und nützt auf keinen Fall dem Ansehen des Parlamentes. Wenn alle sparen müssen sollten Abgeordnete dann nicht mit dem guten Beispiel voran gehen! Weniger wäre im Interesse der Demokratie manchmal wirklich mehr!
Davos
Auf dem Weltwirtschaftsgipfel treffen sie sich. Staatschefs und Vertreter der Wirtschaft, auch Künstler. Udo Jürgens, und andere, ein Zeichen dass die Organisatoren sich bewusst sind dass auch sie, die Künstler, einen Beitrag leisten könnten. Ob sie allerdings auch reden dürfen ist nicht gewiss. Die Themen sind ja nicht auf Kultur ausgerichtet, man redet über Wirtschaft, Finanzen Umwelt, Krise und Haïti…Zeitgleich findet in Porto Alegre das Sozialforum statt. Dort hat der brasilianische Präsident zum Erdbeben auf Haïti gesagt es sei die Schuld der Reichen. Nicht das Beben, aber dass alle Häuser zusammenstürzten! Haïti ist auch in Davos ein Thema. Dabei ist die Armut dort seit Jahren bekannt, viele haben sich darum bemüht etwas zu bewegen, wohl nicht schnell und einschneidend genug. Nun nachdem 170.000 Tote unter den Ruinen begraben sind macht die Welt sich ernsthaft Gedanken was zu tun sei. Auch ein Misserfolg für Davos? Auf den Weltwirtschaftsgipfeln wird wohl weniger über die Armut geredet, als wie man das Geld unter den Reichen besser verteilen könnte! Damit dürfte es in Zukunft nicht mehr genug sein.