Ein Fehler, schwerwiegend genug in der persönlichen Einschätzung von Margot Kässmann zurückzutreten! Schade, denn der Stolz und die Genugtuung dass es Eine geschafft hat an das höchste Amt einer Kirche zu gelangen galt für alle Frauen. Dass sie sich nicht zumuten wollte im wochelangen Hin und Her zwischen Zeitungsberichten und « Gerichten » ihrer Mitwürdenträger zermalmt zu werden ist verständlich. Und wie sehr die Kommentare sich da an ihrem « Frausein » vergriffen hätten, kann man sich vorstellen. Nun ist der Spuk schnell vorbei: es war ein Fehler, dafür trägt sie die Verantwortung. Punkt Schluss. Die Reaktionen sind erstaunlich.Bedauern allerorts, über den « Fehler » spricht man nicht. Das Menschliche an dieser Bischöfin hat ihre echte Grösse ausgemacht. Auch sie macht Fehler, aber der grosse Unterschied ist dann doch der, dass sie dafür einsteht, sieht dass nicht zweierlei Mass und Gewichte gelten können. Einerseits kann man nicht Moralvorstellungen verkünden und sich selbst nicht daran halten! Andererseit gibt es in der Schrift den schönen Satz: Wer ohne Fehl ist werfe den ersten Stein, gesprochen in der Angelegenheit der Ehebrecherin, die gesteinigt werden sollte nach jüdischem Recht! Als Bischöfin hat sich Margot Kässmann gewiss nicht ohne Fehl gesehen. Als Frau in der Öffentlichkeit weiss sie sehr wohl dass Verfehlungen doppelt und dreifach wiegen.
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Schneeschippen und römische Dekadenz
Im europäischen Jahr der Armut ist die in Deutschland geführte Debatte um Sozialbezüge und die im Gegenzug dafür zu leistende Arbeit zu einer unverhältnismässigen Eskalation gelangt. Zumindest mit Bezug auf die Berichte in der Presse! Vor Verallgemeingerung muss man sich da besonders hüten, und Pauschalisierung ist auf jeden Fall nicht die richtige Art! Guido Westerwelle täte gut daran nicht zusätzliches Oel aufs Feuer zu giessen! Ausserdem ist jetzt die Schneeperiode im grössten Teil Deutschlands vorbei, sollten denn nun Arbeitslose mit dem Bus dorthin gefahren werden wo es noch Schnee zu schippen gibt? Hätte der FDP Vorsitzende sich nicht an die Spargelernten vergangener Jahre erinnern sollen, da war niemand zum Spargelstechen aufzutreiben, was wiederum nicht hiess dass alle Arbeitslosengeldbezieher sich zu schade sind eine solche, nicht « zumutbare » Arbeit anzunehmen. Wie man den Sozialstaat umkrempeln könnte um Arbeit wieder als » Wert an sich » einzustufen, dazu könnten schon auch Liberale einen Ideenbeitrag leisten. Wie z.B., wenn bei Betriebsbesteuerungen der Faktor Arbeitsplätze berücksichtigt würde, oder wie bei Kapitalbesteuerung Erträge aus Spekulation gegenüber Beträgen aus Arbeitsleistungen stärker gebeutelt würden! Dort findet zuallererst die richtige Wertschätzung von Arbeit statt, nicht am untersten Spross der Sozialleiter.
David und Goliath
Der Wirbel um die Nachfolge von Jean-Claude Trichet ist zur öffentlichen Auseinandersetzung geworden. Juncker hat ein Machtwort gesprochen: es geht nicht dass die Deutschen sich jetzt schon sicher wähnen den Nachfolger aus ihren Reihen zu bestimmen! Der Belgier pflichtet ihm bei, doch wo sind die andern Finanzminister, die aus den kleinen Mitgliedstaaten? Müsste es sie nicht genauso geärgert haben dass mittlerweile Frau Merckel und Monsieur Sarkozy alles unter sich ausmachen und Europa sozusagen von Berlin und Paris aus regiert wird! Ob allerdings der Mut des Luxemburgers Folgen haben wird, das wird sich zeigen. Manche Kleinstaaten wähnen sich noch immer von Deutschland unterstützt, dass es aber purer Eigennutz ist werden sie vielleicht später merken. Europäisch ist an den deutsch-französischen Übereinkünften rein gar nichts. Es geht nicht um das Interesse der ganzen Staatengemeinschaft, es geht lediglich um pure nationale parteipolitische Vormachtstellungen. Doch David hat mit Schläue den Riesen zur Strecke gebracht….nach Lisssabon brauchen die Grossen auch die Stimmen der Kleinen.
Seenot
Der beinahe Staatsbankrott eines EU Staates schlägt immer noch Wellen. Fehler räumt J.Cl. Juncker ein, man müsse besser auf die Wettbewerbsfähigkeit der Euroländer achten! Also doch eine Art Wirtschaftsregierung…der Eurogruppe? Als Sarkozy diesen Vorschlag machte stiess er auf Ablehnung, vielleicht war ja auch dessen erste Absicht nicht die Sanierung, sondern das erleichterte Schuldenmachen…Nicht er allein, auch Stimmen aus dem sozialistischen Lager haben immer wieder bemängelt dass die Prozentsätze der Defizitüberschreitungen nicht den wirtschaftlichen Schwierigkeiten angepasst seien, was in andern Worten hiess dass Schulden machen erlaubt werden solle im Falle von Wirtschaftskrise.Eine solche Lockerung hätte die Stabilität der gemeinsamen Währung aber endgültig in Verruf gebracht. Nun haben wir den Salat! Unabhängig von der Finanzkrise hat Griechenland geflunkert. Und wer einmal lügt dem glaubt man nicht….Es ist in Wirklichkeit eine tiefe Vertrauenskrise, wie sollen die Bürger sich noch davon abhalten lassen ihr Geld an dem Fiskus vorbei zu lotsen, wenn Staaten sich an den gesetzten Regeln vorbeigemogelt haben! Dass da keine Kontrolle im weitesten öffentlichen Interesse zur Hand war ist mir unverständlich! Wer steuert denn eigentlich dieses Schiff?