Ganz gewiss hätten die Kuratoren nicht gedacht dass die diesjährige Preisverleihung zu einem solchen « Politikum » würde.Eigentlich ging es ja darum den Dialog zwischen den Religionen und Kulturen zu fördern,dadurch dass miteinander,nebeneinander,gleichzeitig…..zusammen demnach Exponenten für ihre Leistungen ausgezeichnet würden.Nicht vorausgesehen hat man dass es Unstimmigkeiten geben könnte,dass das geschriebene Wort nicht unter der Kategorie Meinungsfreiheit verstanden wird,sondern als Bekenntnis gewertet wird. Mit dieser grundsätzlichen Haltung,dass das Wort Wellen zieht,dass es urteilt,und somit bewertet ,kann nicht minimisiert werden dass die Preisträger unter sich nicht einig sind,nicht die Meinung des andern teilen,an seinem Wort sogar Anstoss finden!Dass der katholische Kardinal die Worte über das Kreuz unzulässig empfindet ist legitim,er darf sich zu Recht verunglimpft spüren,wenn der heiligste Begriff seiner Religion seiner Meinung nach unpassend beschrieben wird.Es hätte wohl kaum diese Reaktion gegeben,ohne den Preis! Ist die Perspektive einer gemeinsamen Annahme des Preises für alle nun ein öffentliches Zeichen der Zustimmung,oder könnte es nicht doch einfach nur die Leistung des jeweils Einzelnen sein auf seinem Gebiet,ohne das Gemeinsame mit den Andern zu bedeuten?Ist nicht schon ein vorgeschlagener Preisträger ausgewechselt worden weill er sich unpässlich zum Nahostkonflikt geäussert habe?Weshalb denn muss es eine gemeinsame Ehrung geben wenn die Gemeinsamkeiten doch beschränkt sind? Stellt sich nicht am Ende die Frage wieweit Kirchen,Religionen und ihre Vertreter wirklich zu friedensstiftenden Akten noch Gemeinsamkeit anstreben.