Die Feiern zum 20. Jahrestages des Mauerfalls waren eine gut orchestrierte Kulturveranstaltung, mit politischen Einlagen, und der entsprechenden Symbolik die trotz des Nieselregens Tausende auf die Strassen in Berlin gelockt hatte. Die Stadt war in Feiertagslaune, eine Inszenierung mit Einbeziehung der Geografie und als Kulisse die Standorte deutscher Politik. Es war denn auch ein gelungener Festakt als Lech Walesa den ersten Dominostein ins Rollen brachte, ganz so wie damals auf der Werft von Gdansk. Was die sich bewegenden Massen damals zustande brachten ist seither merklich abgeflaut. Begeisterung für die neue Welt ist kaum noch zu spüren, eher Nostalgie nach der « sicheren » Rente, dem garantierten Arbeitsplatz, auch wenn es keine richtige produktive Arbeit war. Was die « Ossis » an Enttäuschungen erleben mussten lässt sie heute fragen ob denn das die ganze Freiheit war…