Die plötzliche und unerwartete Demission des deutschen Bundespräsidenten ist abermals eine Herausforderung für die deutsche Kanzlerin. Viele Weggenossen sind ihr schon verlorengegangen, aus eigenem Antrieb, oder gegangen worden, das ist in der Politik nicht immer so klar von einander zu trennen. Für die Betroffenen scheint es allemal einfacher zu sein wenn man von selbst das Handtuch wirft. Das Omen des Unerwünschten, Ausgebooteten ist auf jeden Fall für weitere berufliche Schritte nicht die beste Voraussetzung. Um einen neuen Präsidenten bemühen sich nun die Truppen der Stimmgewaltigen. Um Namen ist man nicht verlegen, es müssen bloss die Richtigen sein! Wie wäre es denn mit H.G.Pöttering? Ein « Europäer » , geschult an der politischen Auseinandersetzung mit allen Gruppierungen des EP, und dennoch mit Nerven und Durchhaltevermögen. Feierlich auch in seinem Auftreten, guter Redner, sensibel auf Signale von Menschen in Not, ein verdienstvoller Kandidat der eigentlich seiner Partei nur Ehre gemacht hat…Dass ihm der Stallgeruch der deutschen Politik etwas abhanden gekommen ist täte nichts zur Sache, im Gegenteil, etwas Distanz ist sogar besser. Und das deutsche Nationalbewusstsein könnte durchaus den Ausgleich einer europaoffenen Persönlichkeit gebrauchen!Aber der Blick von aussen kümmert die Kanzlerin wohl am Wenigsten…