Das politische Talent geht dem Ministerpräsidenten Alexis Tsipras nicht ab. Zuerst erkämpft er sich mit einem Referendum das Resultat der Verhandlungen, dann gelingt es ihm in seinem Parlament -dank der Opposition- eine Mehrheit zu erzielen, und rechnet nachher mit den Dissidenten der eigenen Partei ab! Ohne Referendum, hätte er politisch nicht überlebt, die europäischen Gesprächspartner hat er damit zwar verärgert, aber auch ihnen müsste daran gelegen sein einen starken Premierminister am Werk zu haben. Dass die Reformen bitter nötig sind, daran besteht kein Zweifel, ob aber das Grexit des Herrn Schäuble die Lösung bringen würde, ohne Kollateralschäden für die ganze Eurozone, ist ebenso zweifelhaft. Gelingt es nun dem Ministerpräsidenten in Griechenland die von allen politischen Vorgängern vernachlässigten Reformen durchzusetzen, dann hätte sich die lange Verhandlung gelohnt. Dann könnten auch Frau Merkel und Herr Schäuble sich ein Beispiel daran nehmen. Sanktionen für die Abweichler wird es vermutlich nicht im Bundestag geben. In Wirklichkeit stellt die Griechenland Krise das demokratische System in Frage. Daher dürfte der Name Wolfgang Merkels auch besondere Beachtung finden. Es gibt ihn wirklich, den Politikwissenschaftler Wolfgang Merkel der 2015 über « Demokratie und Krise » publiziert hat. Seine beiden Vor-und Nachnahmenshomonyme sollte vielleicht einmal hineinlesen…..