Die Zielsetzung stimmt, ob aber die Mittel die gleiche sind ist nicht geklärt. Die Tagung der EU Aussenminister, unter militärischer Bewachung in Brüssel, hat Klartext gesprochen: nicht nur in Europa soll der Terrorismus bekämpft werden, auch ausserhalb, in den Krisengebieten. In den Krieg ziehen will man dennoch nicht, gegen wen denn auch! Die Überwachung durch Polizei und Militär der Moscheen und Synagogen im laizistischen Frankreich spricht in der Tat Bände über die Hilflosigkeit mit der die europäische Politik reagiert auf die Terroranschläge. Bewegungsfreiheit und freie Meinungsäusserung werden eingeschränkt: den Syrienkämpfern will der österreichische Aussenminister den Pass entziehen, geplante Demos von Islamgegenern in Deutschland wurden abgesagt, Konflikte beim Datenschutz gibt es ohnehin. Auf jeden Fall haben derzeit die Geheimdienstler Hochkonjunktur! Nur am Rande werden die kulturellen Gegensätze erwähnt. Die Spassgesellschaft hat ausgedient. Die Perspektivlosigkeit der sich die junge Generation gegenüber sieht findet nicht mehr die adequaten Antworten im europäischen Modell.Die fehlende Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten, eine Nullrisiko Mentalität für Investitionen, das Abschotten gegen Armutsflüchtlinge hat aus dem Europa der Gründerväter letztlich zu einer Gemeinschaft von Egoisten und Geschäftemachern geführt. Wer würde noch für die EU kämpfen? Die grösste Errungenschaft der EU, das rechtlich verbriefte Zusammenleben verschiedener Kulturen, hat Schiffbruch erlitten. Aus jeder Krise erwächst auch eine Chance. Die EU wird sie diesmal richtig nutzen müssen um die Grenzen in den Köpfen der Menschen abzubauen.