Kaum wird in der Presse noch daran gedacht dass damals die Rumänen den Diktator Ceaucescu der Macht enthoben, ihn und seine Frau hinrichteten, und das Land nach demokratischen Wahlen hart am Bürgerkrieg vorbeigekommen ist. Es müsse erst noch eine echte Revolution geben, in Rumänien sei nicht wie in der ehemaligen DDR eine Aufarbeitungsphase der Zeit unter Kommunismus und Diktatur gekommen, sondern eigentlich hätten die alten Machthaber unter anderer Flagge das System weitergeführt, so die Kommentare. Nun kommt erstmals echte Hoffnung auf Besserung auf: Klaus Johannis, der ehemalige Bürgermeister von Hermannstadt/Sibiu wurde trotz eines harten und unfairen Wahlkampfes mit satter Mehrheit zum Präsidenten gewählt. Eine Herausforderung wird es sein ob und wie der Präsident die politische Klasse umkrempeln kann. Unendliche Affairen von Korruption bis Verleumdung und Plagiat sorgten immer wieder für Schlagzeilen. »Warum ist Rumänien anders? » fragt der rumänische Historiker Lucian Boia in seiner Analyse über Geschichte und Wesen der Rumänen. Ein Rückblick auf die Diktatur und den Grössenwahnsinn Ceaucescus ebenso wie die nachfolgenden Jahrzehnte unter mehr als chaotischen politischen Verhältnissen erklären wieso das Land nur sehr mässig von EU Beitritt profitierte. Nur 10% der EU Gelder welche innerhalb von fünf Jahren für Rumänien bestimmt waren seien abberufen worden…Indessen hat sich der « Held von Timisoara », wie Laszlo Tökes gerne genannt wird, im Europäischen Parlament von den rumänischen Parteien verabschiedet um der ungarischen Fidesz beizutreten. Der Pastor, dessen, vom Bischof beschlossene Versetzung, den Aufstand der Gläubigen provozierte, hatte damals die Dorfbewohner aufgefordert nicht ihre Häuser zu verlassen, die abgerissen und durch Plattenbauten ersetzt werden sollten. Zum Ungehorsam gegen die Staatsgewalt demnach!Als Ceaucescu zur Gegenmanifestation in Bukarest aufrief, kam es anders als er gedacht hatte…