« Können sie sich vorstellen dass Geheimdienstmitarbeiter in Redaktionen Texte verfassen, welche dann im redaktionnellen Teil unter den Namen bekannter Journalisten veröffentlicht werden? Wissen Sie welche Journalisten welcher Medien für ihre Berichterstattung geschmiert wurden? »
Das wäre ein möglicher Kommentar zu der Leaks Affaire die dem Luxemburger Besteuerungssystem durch eine grossangelegte Pressekampage zu Lasten gelegt wird. Ausländische Presseorgane ergötzen sich in der Darstellung von « Steuerhinterziehung » die, beim näheren Hinschauen, eine legale Basis war für Grossbetriebe,die Gewinne von einem Land in das andere hin-und her zu schieben, und so von Doppelbesteuerungsabkommen zu profitieren, je nach Einkommenslage. Dies wird aber nicht nur in Luxemburg, sondern auch in den Niederlanden, Irland, auf Zypern, und anderswo praktiziert, nicht erst jetzt, sondern mindestens seit einem Jahrzehnt. Mein Einführungssatz stammt aus dem Buchumschlag von Udo Ulfkotte’s Band « Gekaufte Journalisten », ein Bericht über Politiker, Geheimdienste und die Hochfinanz Deutschlands und wie sie Massenmedien lenken. Die Leaks Kampagne startete in der ersten Woche der Juncker Präsidentschaft in Brüssel.Die Dokumente sind mindestens zwei Jahre alt. Sie stammen aus den Grosskanzeleien der Wirtschaftsprüfer. Weshalb nun wieder Luxemburg am Pranger steht kann man sich leicht erklären. Blanker Neid und wahrscheinlich satte Renditen für eine einträgliche Mediengeschichte die Umsatz bringt für diejenigen die sie drucken! Als 2001 mit der Aufdeckung des Betrugs des Wirtschaftsprüfers Arthur Anderson in Sachen Enron der Inhaber des Energiekonzerns verurteilt wurde, zu 20 Jahren Gefängnis, und die Wirtschaftsprüfergesellschaft, welche die Bilanzen « geschönt » hatte mit 5 jahren davon kam, gab es keinerlei moralischen Aufstand, der das (Un)Wesen von Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern beanstandet hätte.Der investigative Journalismus hat sich damals nicht zu Wort gemeldet! Nun soll das Exempel am erfolgreichen Finanzplatz Luxemburg durchexerziert werden, in der gleichen Woche in der ein Luxemburger die Präsidentschaft der EU Kommission antritt. In Ulfkotte’s Auflistung der gekauften Journalisten kann ich mir einen Reim auf die Geschichte machen und werde sein Buch genüsslich lesen….