Ein Präsident stand zur Wahl, zahlreiche Kandidaten hatten sich beworben, zur Stichwahl bleiben der amtierende Premierminister Ponta, 40% der Wählerstimmen und Klaus Johannis, (30%) Bürgermeister in Hermannstadt. Niedrige Wahlbeteiligung unter 50%. Klaus Johannis kommt im Kreis Hermannstadt auf 70% der Stimmen. Wohl haben alle die seine Arbeit beurteilen konnten, seinen Einsatz so bewertet, dass sie ihm zutrauen, dass er auch auf nationaler Ebene die rumänische Wirtschaft ankurbeln könnte.Die Stichwahl soll nun entscheiden, allerdings werden sich in der Zwischenzeit die kleineren Parteien in Wahlempfehlungen positionnieren. Und dann kommt es natürlich darauf an wie die rumänischen Wähler sich bewegen. Ob es mehr als die Hälfte sein werden, das könnte für Johannis entscheidend sein. In der Zwischenzeit könnte der Antikorruptionsrat dem amtierenden Ministerpräsidenten und Anwärter auf das höchste Amt noch zu schaffen machen. Vorausgesetzt die begonnene Arbeit der Auflistung von Korruptionsvorwürfen an zahlreiche Mitglieder der Regierung Pontas kann auch weitergeführt werden! Und da liegt der Hase im Pfeffer. Keine Klüngelei gibt einen solch starken Zusammenhalt als Vorwürfe die alle gemeinsam treffen. Beginnt erst das grosse Reinemachen, d.h. die richtige Revolution in Rumänien, so bleiben von den von Kommunismus, Diktatur und Securitate geprägten politischen Personen nur recht wenige die nicht befangen wären. Auch das erklärt die Abwendung des Volkes: von der Politik haben die Rumänen genug, nach 1989 ging es ihnen nicht besser, und auch nicht sonderlich seit dem EU Beitritt 2007.Dabei ist Rumänien ein reiches Land, könnte Spitzenreiter in vielen Bereichen der Energiepolitik sein, verfügt über namhafte Bodenschätze, die allerdings von Firmen aus Überseee ausgeschöpft werden. Vor 100 Jahren noch Kornspeicher Europas,wird die Landwirtschaft mittlerweile ergiebig von Holländern oder Deutschen betrieben. Indessen sind 3 Millionen Rumänen ausgewandert. Sehr oft gut ausgebildete Intellektuelle. Das Land mit seiner kulturellen Vielfalt und den kritischen, politisch interessierten, Bürgern zusammen zu halten, ist keine einfache Aufgabe. Dass Klaus Johannis es in Hermannstädt geschafft hat, dürfte die beste Gewähr sein.