Heute startet die von der « Universal Peace Federation » einberufene Zusammenkunft, bei der sich Politiker aus aller Welt und religiöse Leader austauschen. Fürwahr ist der Zeitpunkt gut gewählt, nie sind Konflikte in so kurzer Zeit an so vielen verschiedenen Orten eskaliert. Die neuesten Ankündigungen von Präsident Putin lassen nicht hoffen auf eine kurze Krise in der Ukraine, im Gegenteil. Die Vertreibung und Verfolgung von Christen in Syrien und im Irak und letztlich die Auseinandersetzungen in Gaza deuten auf einen Kulturkampf grösseren Ausmasses hin. Religionskriege seien es, so der französische Figaro, und zitiert dabei André Malraux, mit dem üblich falschen Zitat: Le 21e siècle sera religieux ou ne sera pas. In Wirklichkeit sagte die von Malraux, auf die Frage einer dänischen Journalistin, gegebene Antwort viel mehr: « Au 21e siècle il faudra réintégrer les Dieux » hat er geantwortet als die Frage lautete wie er denn nach Hiroshima und Nagasaki die Entwicklung der Welt einschätze. Interreligiöser Dialog soll in Seoul Trumph sein, Erzbischöfe verschiedener Konfessionen,Imame und Rabinner haben das Wort, Weltverbände wie die Allianz der Zivilisationen, die sich vorrangig um Kontakte mit dem Islam bemüht sind vertreten. « Peacebuilding », als Langzeitdisziplin soll auf Weltebene gefördert werden. Nun ist gerade Südkorea ein Fallbeispiel wie der Friede durch die impulsive Handlung des unberechenbaren nachbarlichen Diktators dem Bruderkrieg in dem geteilten Land zum Opfer fallen könnte.Die spannende Frage dürfte wohl sein wie sich die Politiker zu der fortschreitenden Militarisierung auf allen Kontinenten ausdrücken. Wie sich die Religionsgemeinschaften zu einem friedlichen Miteinander entwickeln ist wohl kaum eine grosse Auseinandersetzung: die Rebellen und Djihadisten sind nicht geladen. Und jene die ihnen die Waffen liefert dürften wohl kaum am Frieden interessiert sein!