Erst nach der Abstimmung um 12.30 ist sicher ob der Kandidat die Mehrheit der 751 Abgeordneten mit seiner Rede und der nachfolgenden Debatte überzeugen konnte. Viel Emotion spielt mit, Fraktionszwang ist bei Abstimmungen über Personen unkontrollierbar, jeder einzelne Abgeordnete wird zum Richter über den Kandidaten. Eine schwierige Prozedur, der sich der Anwärter auf den Posten der EU Kommission heute stellen muss! Die Tagesordnung gibt einiges her: immerhin ist wieder Krieg auf dem Kontinent. In der Ukraine brodelt der Konflikt, ein Tagesordnungspunkt nach der Wahl des Präsidenten…. Auch der Nahostkonflikt wurde vom Parlament des öftern zu Aktualitätsdebatten bemüht. Die Palästinenser können dort auf eine beachtliche Unterstützung zählen. Über Litauen, als neunzehntes Mitglied in der Eurozone ab 2015 wird abgestimmt. Der ehemalige Präsident der Euroländer dürfte dabei wohl kein Problem haben, die gemeinsame Währung ist noch immer die grösste Leistung der europäischen Union. Damit kann Juncker punkten und überzeugen. Was wäre wenn es nicht zu einer Mehrheit reichte? Ein Scheitern des von den grossen Fraktionen in die Wege geleiteten Verfahrens wäre auch ein Glaubwürdigkeitsverlust für das Parlament. Der politische Sachverstand müsste eigentlich reichen zum Mehrheitsbeschaffer, oder aber die Wortgewalt des Kandidaten….Die Massen bewegt er, das hat Juncker während seiner Wahlkampagne bewiesen. Aber das Europaparlament ist eine Versammlung von Individuen, manche recht unberechenbar! Nun läuft der count down…..