Cameron droht. Mit einem Refendum, das nicht erst 2017 den Austritt aus der EU zur Frage stellt, sondern jetzt. Weil er Juncker verhindern will droht er. Nicht zum erstenmal kommt der Luxemburger den Briten in die Quere. Nicht etwa weil er dies absichtlich getan hätte, sondern da wo es um gesamteuropäische Interessen ging. Insider erinnern sich noch an das Duell Juncker Blair beim Haushalt 2005, als die finanzielle Vorausschau 2007-2013 abgestimmt werden sollte. Der Britenrabat, den Frau Thatcher seinerzeit durchgesetzt hatte, sollte nicht undifferenziert weitergeführt werden. Juncker hat sich damals erfolgreich eingesetzt für die weniger bemittelten neuen EU Mitgliedsstaaten. Inzwischen hat Toni Blair eine erfolgreiche internationale Karriere absolviert, u.a. als Vermittler Im Nahen Osten und Promotor der « Allianz der Zivilisationen » welche besonderes Augenmerk auf gute Beziehungen zum Islam legt. Katholik wurde er offiziell und öffentlich nach seinem Abtritt von der politischen Bühne . Derzeit warnt Toni Blair seine Parteikollegen vor einer Kniebeuge vor der anti Europa Partei Ukip von Farage, mit dem er unliebsame Erinnerungen aus seiner britischen Regierungszeit teilt. David Cameron der wenig erfolgreiche britische Premierminister braucht indessen ein Opfer, Jean-Claude Juncker soll nun dafür büssen dass es dem Konservativen nicht gelungen ist die Ukip bei den Europawahlen zu bremsen. Indessen bewegen sich die Schotten: ihre Abspaltung von « Grossbritannien » würde die Insel in schwere wirtschaftliche Bedrängnis bringen. So titelte vor einigen Monaten der « Economist »: nur noch little England bliebe übrig von der Grossmacht, im Falle einer schottischen Abspaltung. Ein Kulturbruch ist der derzeitige Ruf nach Immigrationsstop. Grossbritannien als das offenste und ausländerfreundlichste Land mit intellektuell hochstehenden Kulturinstitutionen, einem weltweit anerkannten Bildungssystem wäre in der Tat nur noch eine Insel. Die EU indessen könnte auch ohne die Insel weiterbestehen. Mit Juncker.