…wurde Juncker, nachdem er dem Grossherzog die Demission der Regierung vorlegte, so wie es seit eh und je die Gepflogenheiten vorsehen. Die liberalen die Sozialisten und die Grünen wollen denn nun ein Dreierbündnis. Schamhaft sagt man noch es sei nicht um Juncker wegzuloben, ist es aber. Und deswegen sollten sie sich jetzt auch nicht im Nachhinein schämen…alle drei Parteien haben angestrebt den langjährigen Regierungschef ins Abseits zu drängen, nun ist es geschehen. Je wie man will werden die Wahlresultate so ausgelegt, dass es eigentlich nur Gewinner gibt. Der Hauptstadtbürgermeister konnte zwar einen beachtlichen Stimmenzugewinn verzeichnen, nun wird er seinen Bürgermeisterstuhl verlassen, ein kräftiges Stühlerücken wird damit beginnen. Nicht abzusehen ist vor allem wie das international ankommt. Regieren heisst eben nicht immer auf der Sonnenseite sein, es ist das Bohren dicker Bretter, das eigentlich keiner der Protagonisten so richtig gelernt und vordemonstriert hat. Wenn sie denn nun den Mut haben anzutreten, dann wird die CSV sich an Opposition gewöhnen müssen. Juncker hatte angekündigt dass er auch dort antreten werde…allerdings mit dem Zusatz « wenn er denn abgewählt würde ». Ist er nicht, hat zwar persönlich viele Stimmen eingebüsst, ist aber immer noch auf einem Höhenflug, weit vor den andern. Ob er seine Partei nun allein lässt ist kaum denkbar, nachdem sie ihn im Wahlkampf so tüchtig unterstützte. Dass eine Dreierkoalition bereits steht, noch bevor die übliche Prozedur mit dem Auftrag des Staatschefs an einen « Formateur »erging, der bisher immer aus der stärksten Partei kam, ist zumindest unüblich. Nicht einmal das haben Liberale Sozis und Grüne geschehen lassen, es ist ein Putsch, der Tradition und eigentlich die Achtung vor dem Gegner aussen vor lässt. Geschichtsschreiber sollten denn auch bei der Berichterstattung über die Regierungszeit Junckers ergründen wann sein eigentlicher Niedergang begann: seit wann war er nicht mehr der Liebling der Presse? National so wie international hat sein Gespür im Umgang mit den Journalisten ihm zu Ehre und Erfolg verholfen. Dass jetzt mit Häme und Missachtung über ihn geschrieben wird hat sicher eine Ursache. Dass die Moderatorin von RTL sich in der Wahlnacht keinen Zwang antat, lässt allerdings tief blicken in Hintergründe, die wohl mehr die Dame als den « Noch Premierminister » betreffen.