…er wird fehlen, Nic Weber, ehemaliger Chefredakteur des luxemburgischen Programms bei RTL. Mein erster « Chef » , bis zuletzt mein kritischster Beobachter in der Politik. Echt ungehalten war er bei der Umbenennung des Ministeriums « für kulturelle Angelegenheiten » in « Kulturministerium », als ich 1995 dort antrat. Ob ich mich denn nun einmischen wolle in die Inhalte, fragte er, der stets um grosse Unabhängigkeit für Inhalte und Kultur bemüht war, dem Pressefreiheit kein leeres Wort war und der mit seltener Durchsetzungsfähigkeit dem kommerziellen Sender Kultur aufzwang. In späteren Jahren gestand er mir seine Unterstützung zu, damals, als, wie er sagte, meine Partei mich fallen liess…Mit unbändigem Gestaltungstrieb hat er den Anfängen einer Radiolandschaft auf Luxemburgisch auf die Sprünge geholfen. Sein Vermächtnis sind letztlich alle Sender die aus der Freigabe der Frequenzen und dem Verlust des Monopols für RTL hervorgingen. Was sie daraus gemacht haben mit Bezug auf kulturelle Inhalte dürfte Nic Weber nicht immer gepasst haben. Er, der Vordenker, hat sich wohl kaum um Einschaltquoten gesorgt, sondern um Bildung und Inhalte.