….da die Journalisten im Vierergespann auf die Kandidaten « losgelassen » wurden…Die Franzosen machen das anders: ein Journalist, die beiden Kandidaten einander gegenüber und das ist’s. Ob sie gar nicht so viele prominente Fernsehansager haben die das Publikum vor den Schirm locken könnten, das sei dahingestellt. Ohnehin ist man im Land der 300 verschiedenen Käsesorten flink in der politischen Diskussion, schliesslich hat ja jeder Franzose seine eigene Meinung wie denn das Land regiert werden solle. Frei nach Charles de Gaulle soll es ganz und gar unregierbar sein! Aber deutsche Gründlichkeit hat sich sogar beim « Duell » der Kanzlerkandidaten durchgesetzt. Von vier prominenten Journalisten wurden Fragen gestellt, beantwortet mit kurzen Sätzen, mal präzise, mal nach Kanzlerinnenmodus « für jeden etwas », nur nicht anecken. Eine Figur mit Ecken und Kanten ist die Angela eben nicht. Sind die Wähler nach dieser Veranstaltung nun etwas schlauer? Wissen Sie was künftig die Regierungspolitik sein würde wenn? Mindestlohn, ja oder nein…oder etwa jein ein bisschen aber nicht zuviel? Erstaunlich wie zünftig die Journalisten waren, so etwas von gut erzogen! Nur nicht nachhacken, fast wie geübte Politiker… dabei sind nur wenige später in der Arena der Politprofis zu finden. Eben, da sie die Hintergründe des Politikerdaseins besser kennen, lassen sie sich wohl kaum abwerben, oder aber sie haben auch keine soliden Alternativen zu dem was geboten wird parat! Wie anders verlief das am darauffolgenden Tag bei der Auseinandersetzung zwischen Brüderle, Gysi und Trittin! Geschrien haben sie, sind sich ins Wort gefallen, so dass der Zuhörer manchmal überhaupt nicht mitbekam was denn wer gesagt hatte, kurz, es war ein Kampf…unter Streithähnen. Die Leiter der politischen Mehrheitsbeschaffer wissen ohnehin dass dies nicht ihre beste Stunde ist. Arme Demokratie kann man da nur sagen. Wie der Wähler letztendlich entscheidet liegt bei ihm allein. Fazit des Politspektakels könnte allerdings sein, dass er überhaupt nicht hingeht zur Wahl. Wen sollte er denn wählen und weshalb diesen und nicht jenen? Die Unentschiedenen wurden durch diese Medienspektakel kaum bewegt, die Parteivölker müssen sich auf ihre Anhängerschaft verlassen, die andern wählen gar aus Protest diese Neuen wie ist doch der Name??…oder überhaupt nicht.