Wie eh und jeh, keine einheitliche Stellungnahme zum Konflikt in Syrien. Indessen braucht wohl die Flüchtlingsfrage dringend humanitäre Hilfe, immerhin sind es mittlerweile mehr als eine Million. Da nun die USA ernsthaft erwägen militärisch gegen das Regime von Assad vorzugehen stellt sich die Frage wie denn die Operationen aussehen könnten.
Dazu braucht es Zwischenstationen, Flugzeugträger, Raketenbasen und militärisches Hinterland. Die Türkei, Griechenland, Zypern, Qatar werden dabei genannt, demnach kann sich die EU aus dem Konflikt nicht so einfach verabschieden. Immerhin sind zumindest die Griechen und die Südzyprioten direkt betoffen, derweil es zur Zeit noch offen steht ob die Briten und die Deutschen sich an den Militäroperationen beteiligen. Einmal mehr zeigt sich wie schwach die Europäische Union ist, wenn es darum geht gebündelte Kräfte einzusetzen um die Menschen in den Konfliktregionen vor unsäglichem Leid zu schützen. Nicht nur das Versagen der Diplomatie, auch das Fehlen einer einheitlichen militärischen Strategie lässt im Syrienkonflikt die EU aussen vor. Einmischung wäre ohnehin eine Quadratur des Kreises gewesen, da der Konflikt regionaler, religiöser und ethnischer Natur ist. Ausserdem ist die amerikanische Strategie vorrangig gegen den Iran gerichtet, denn, soll verhindert werden dass Teheran künftig das Zünglein an der Wage im muslimisch-arabischen Teil der Welt wird, dann ist der amerikanische Erzfeind nicht unbedingt in Syrien zu suchen. Was aus diesem « clash of civilizations » letztendlich wird, ist momentan nicht abzusehen. Allein durch ihre Flüchtlingspolitik in diesen Regionen kann die EU einen positiveren Beitrag leisten, als durch die Waffenlieferungen einiger Mitgliedstaaten.