Er hat innoviert: in den drei Landessprachen hat er geredet, demnach gezeigt dass die Mehrsprachigkeit kein Problem für die Belgier werden sollte. Ein kluger sensibler Schachzug auch die deutsche Sprache miteinzubeziehen, ein Hinweis dass er nicht vor hat sich durch den Sprachenstreit zwischen Flamen und Wallonen beeindrucken zu lassen, es gibt schliesslich noch eine dritte Sprache im Land! Von der Menge bejubelt im herrlichen Sommerwetter geht dieser Tag in die Geschichte des Landes ein, gewissermassen als die Antwort auf das drohende Splitting in Regionen. Der Belgier, von wo er immer sei, nicht zur Nomenklatura gehörend, sagt dem ausländischen Besucher gerne über die Trennung, das sei die Sicht der Politiker, die Menschen wollten schon zusammenbleiben im Königreich Belgien…. Nun hat die Nomenklatura in Belgien Langlebigkeit. In den Reihen der Honoratioren wimmelte es nur so von gewesenen Ministerpräsidenten, sie haben alle noch Privilegien behalten, und dürfen sich frei aussprechen, sogar gegen die Monarchie. So hat Wilfried Martens es jetzt für notwendig gefunden zu sagen er halte die Republik für die beste belgische Regierungsform… Der gesundheitlich angeschlagene Noch Präsident der EVP war sich nicht zu schade zu dieser Äusserung, nachdem unter seiner Führung als Ministerpräsident von 1992 bis 1999 keine Einigung im Finanzstreit zustande kam, und sogar die bis dahin geeinte nationale Christliche Partei noch auseinanderfiel. Das ist scheinbar nicht die Meinung des belgischen Volkes, mit den Füssen haben sie gestern für die Monarchie abgestimmt, als sie trotz der Hitze stundenland ausharrten um dem König die Hand zu drücken. Bewegende Bilder, aussagekräftiger als jeder Kommentar.