Da müpft der kleine Koalitionspartner auf: die Sozialisten wollen den ehemaligen Justizminister, derzeitigen Finanzminister Luc Frieden nicht unterstützen beim Misstrauensantrag demnächst im Parlament. Ob sie wohl vergessen haben wie Juncker seinerzeit ohne Wenn und Aber den Arbeitsminister Schmit stützte, nachdem dieser sich in einer persönlichen Angelegenheit mit der Polizei anglegt hatte, und sein Rücktritt gefordert wurde. Aber das Kurzzeitgedächtnis der Genossen sollte vielleicht dahin aufgefrischt werden, dass jeweils der Koalitionspartner der ausschert die Wahlen verliert. So ging bisher im Rückblick die Politik der Koalitionsregierungen im Grossherzogtum. Dass es für den Koalitionspartner nicht von besonders rühmlichem Verhalten ist, nichts von der Einmischung des Justizministers in die Aufklärungsarbeit des Staatsanwaltes gewusst zu haben, zeugt von schlechter parlamentarischer Arbeit! Wenn denn nun Juncker auf den Vorschlag einginge, im Herbst das Volk zu seiner Wiederwahl aufriefe, da die Genossen ihm wegen mangelhaften Vertrauens in einen gewesenen Justizminister die Gefolgschaft versagen, hätte das eine kurze Wahlkampagne zur Folge und gemäss aktueller Umfragen würde die LSAP als zweitstärkste Partei noch überholt. Gewinner wären sie demnach keinesfalls, Hätten wahrscheinlich dem Regierungschef den grössten Dienst erwiesen: diese Regierung ist jedenfalls derzeit denkbar schlecht aufgestellt noch ernstzunehmende Reformen anzugehen.