Sie wolle sich darum bemühen die stockende Verhandlung zum möglichen EU Beitritt wieder in Gang zu bringen. Dabei hat ihr Vorschlag zu einer « Privilegierten Partnerschaft » und das Drängen auf « ergebnisoffene » Beitragsverhandlungen seinerzeit 2005 die Marschroute festgesetzt. Was hat sich denn nun geändert? Hat sie etwa gemerkt dass es in der türkischen Wirtschaft boomt, dass das Land ein Tigerstaat in dieser Region geworden ist, dass die Türkei längst nicht mehr so ist wie sie zu Zeiten ihres Antrags (1963) und der Erklärung zu Beitrittsverhandlungen des Ministerrates der EU 1999 war! Das gewaltige Wirtschaftspotenzial der Türkei wäre in dem krisengeschüttelten Bündnis gar ein Partner des Ausgleichs, der neuen Märkte, des Reichtums an Bodenschätzen und Energiequellen. Das Lob der Kanzlerin geht denn auch in Richtung Handel und wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland. Derweil erklärt Erdogan mit 6 Millionen Türken in Deutschland sei sein Land ja schon in der EU. Nicht gesagt wird wo des Pudels Kern ist: die Türkei würde als Mitgliedstaat der grösste Partner sein. Nach den bestehenden Verträgen müssten viele Abgeordnete aus den grossen Ländern auf ihre Mandate im Europäischen Parlament verzichten zugunsten der Neuen…Keineswegs sind die Institutionen derzeit darauf vorbereitet. Gründlich müsste an einer Änderung der Verträge gearbeitet werden, um ernsthaft in Erwägung zu ziehen dass die Türkei eines Tages Mitglied der EU werde. Davon ist allerdings nicht die Rede, daher war es auch lediglich ein Höflichkeitsbesuch, eine Captatio benevolentia, denn schliesslich haben mittlerweile viele Türken auch deutsche Kinder und könnten sogar die CDU wählen….Jammerschade allerdings dass die geopolitische Entwicklung weltweit so ungenügend von der Kanzlerin beachtet wird. Sie allein hätte das Sagen die europäische Karre wieder auf die Weltkarte zu setzen.