Hitlers Machtergreifung auf der Tagesordnung des Bundestages, Gelegenheit über Geschichte und Demokratie ernsthafte Überlegungen anzustellen, über die Rolle des wiedervereinigten Deutschlands in der Neuzeit hätte ebenfalls Nachdenkliches geäussert werden können. Dass ein Kulturvolk sich von Hitler zwingen liess hat in der Aufarbeitung deutscher Geschichte vielerlei Reaktionen. Die Demütigung eines ganzen Volkes nach dem ersten Weltkrieg, die Wirtschaftskrise, der Ruf nach Rache an den Siegermächten, aber auch die Zahlungen Deutschlands an die Sieger waren wohl eine Mischung die dem « starken Mann » in mancher Hinsicht den Weg an die Macht bereiteten. Dass demokratische Institutionen nicht optimal funktionnieren können liest sich aus der Art und Weise wie die Machtübertragung vor sich ging. Wehret den Anfängen ist ein weiser Spruch im Volksmund. Kommunistenhass war auch ein Beweggrund, und letztlich die Glorifizierung des Deutschtums, kulturelle Engstirnigkeit, das Eingeschlossensein in einen Sprachraum, der kaum anderen Kulturen einen Platz einräumte. Vieles müsste athmosphärisch in dem heutigen Zustand der deutschen Öffentlichkeit überdacht werden im Rückblick auf diese Vergangenheit. Das Nachkriegsdeutschland von 1945 verdient bei diesen Überlegungen einen Platz: erst in dieser Aufarbeitung zeigt sich wie weit eine Ideologie menschenverachtend sein kann. Der deutschen Sprache und ihrem Wortlaut gegenüber Griechen, Roma, Kleinstaaten und Türken gehört ein besonderes Augenmerk, denn in ihr birgt sich was Volkes Seele ist.