Wer es vorher nicht wusste, der hat mit der Rede des britischen Premierministers erfahren was die Europäer längst gewusst haben müssten: der kulturelle Unterschied zwischen dem Vereinigten Königreich und dem europäischen Festland ist gewaltig. Nicht nur dass die Insel ein Imperium war, eine Seefahrernation mit Tradition und hoher Kultur, die Briten sind ein Volk mit zähem Durchhaltevermögen. Keine Kuscheleuropäer, verhätschelt durch grosszügige Sozialsysteme. Die Briten sind hart arbeitende Menschen mit der Angewohnheit sich nicht zu beklagen, weitermachen, die Zähne zusammenbeissen und voran! So haben sie den Kontinent von den Nazis befreit, nachdem die Festlandbrigaden kaum Widerstand leisteten und nicht vorbereitet waren auf das Kriegsgeschehen. Natürlich waren in der Vorkriegszeit schwache Politiker auf der Insel mitverantwortlich dafür dass Hitler überhaupt an die Macht kam. Chamberlain hat letztlich auch den zweiten Weltkrieg mitverschuldet, er ist ein Vorgänger Camerons…. Gemeinsam haben beide schliesslich dass zu Zeiten des Katzenliebhabers Chamberlain das Imperium zerfiel und britische Einflussgebiete zerschmolzen, (manche sind heute EU Mitglieder und noch immer wie Zypern, leidend unter dem wenig weitsichtigen Abzug der Briten), und Cameron das friedliche Zusammenwachsen Europas zur Disposition stellt. Sogar auf der Insel konnten kulturelle Probleme bisher nicht gelöst werden: Nordirland ist weiterhin ein Ort des Kulturkampfes. Was wäre wenn die Briten die EU wirklich verliessen? 73 Abgeordnete weniger, 1100 britische EU Beamten, viele auf der obersten Karriereleiter. Der Hintergrund der Rede sei gewesen die Euroskeptiker à la Farage zu überholen! Sollte dies der wahre Beweggrund sein, hätten nicht die Briten den Antrag zu stellen sondern die andern Mitgliedstaaten. Wes Geistes Kind diese sind wurde auf der ersten Webseite des Euroskeptikers Roger Helmer deutlich: er liess sich in Waterloo ablichten!