für die Eurogruppe soll der Holländer Jeroen Dijsselbloem werden. So kommt an diesem Montag die Karriere Junckers an ihrem Wendepunkt an. Seine freie Entscheidung war es den Posten niederzulegen, nach den stürmischen Jahren der Finanzkrise, während der es recht wenig standhafte « Freunde » an seiner Seite gab. Ohnehin gibt es in der Politik den Begriff des Freundes nur in bedingter Form, und trotzdem: manch grosse Errungenschaften lassen sich nachzeichnen anhand persönlicher Beziehungen zwischen Menschen. Wie im gewöhnlichen Leben, so ist es auch an den Schalthebeln der Macht! Um die Einführung des Euro gab es Kohl-Mitterand, aber auch Juncker-Waigel. Alle grossen Chefs brauchen schliesslich die « Macher », um das Feingedruckte nachher in den Verträgen im Einklang mit ihren Entscheidungen wiederzufinden. Dem Nachfolger wird bereits jetzt nachgesagt, nicht er sondern seine Nationalität seien Beweggrund der Wahl. Der flotte junge und dynamische Politiker wird demnach schon, als einem kleineren Staat zugehörig, abschätzig behandelt, noch bevor er eine Gelegenheit hatte sich vorzustellen. Zur Nationalität sollte man die Holländer…oder heisst es besser Niederländer?…nicht unterschätzen. Ein Volk das dem Meer jährlich Land abgotzelt und in der Agrarwirtschaft im Export alle anderen europäischen Nationen anführt, wobei das bebaubare Land doch extrem knapp ist, sollte man ernsthaft nach seinen Fähigkeiten beachten. Die Holländer wissen genau was harte Arbeit bedeutet, zäh in der Sache, kompetent wenn es ums Eingemachte geht, und eben von einer wohltuenden Unbefangenheit. Ein Finanzminister der von Berufs wegen Agrarökonom ist weiss schliesslich auch wie gewirtschaftet und gehaushaltet wird.
Um Juncker gibt es derzeit viele Spekulationen. Ob er ein anderes Amt im Blickfeld habe, wie seine europäische Zukunft aussehe…vorerst ist er Premierminister zuhause und hat angekündigt dass er auch wieder bei den nächsten nationalen Wahlen 2014 in Luxemburg antritt, er habe Lust zum Weitermachen. Dass es soviel im Grossherzogtum zu tun gibt sollte ihm diese Lust nicht verderben…