Die Geschichte Luxemburgs im zweiten Weltkrieg ist vielen heute unbekannt. Manche falsche Vorstellungen sind in der internationalen Darstellung des Kriegsgeschehens zu finden. Von unvollständiger Berichterstattung, bis zu schlampiger Darstellung sind die Luxemburger mal als Mitläufer, verwechselt mit Österreich, oder sogar als deutsche Provinz bei Kartenaufzeichnungen zu finden. Dass sie für die Wehrmacht zwangsrekrutiert wurden ist ebenfalls nicht allerorts bekannt. Das Referendum über Volkszugehörigkeit und Sprache, das dem Beschluss der Zwangsrekrutierung von Gauleiter Simon am 30. August 1942 vorausging, war für das unabhängige Grossherzogtum der Aufbruch in den offenen Widerstand. Die Repression kam alsbald: die Jahrgänge 1920-1924 wurden in die Wehrmacht zwangsrekrutiert. Am 31. August wurde zum Generalstreik aufgerufen, die Luxemburger wehrten sich. 21 Streikende wurden standrechtlich erschossen. Die folgenden Kriegsjahre brachten Umsiedlung, Kazett, das Verbot noch luxemburgisch zu reden. Zwangsrekrutierte desertierten zu der Brigade Piron, eine Gruppe aktiver belgischer Widerstandskämpfer, die zu der Befreiung der Normandie im Nahkampf mit der deutschen Besatzung im Einsatz war. Im Verhältnis zur Bevölkerung sind die Verluste für das Grossherzogtum an höchster Stelle, die kriegsbeteiligten Nationen ausgenommen. Dass das Land sich seine Unabhängigkeit regelrecht erkämpfte sollte nicht vergessen werden.