Der reichste Mann in Grossbritannien, Herr des Stahlkonzerns Arcelor Mittal ist besorgt: Stahl hat Absatzschwierigkeiten, was angesichts der Wirtschaftslage eine konjonkturell vorübergehende Schwäche ist, wie es sie in der Vergangenheit öfters gab. Die Arcelor, aus einer Fusion der luxemburgischen Arbed mit dem spanischen Konzern Arcelor zum Weltkonzern geworden, schliesst ihre Werke in Luxemburg, obwohl gut aufgestellt und technologisch höchst erträglich. Undank ist der Welt Lohn, oder in diesem Fall die Naïvität der Regierung, die glaubte mit dem Inder den Grosskapitalisten an Land gezogen zu haben. Der damalige Wirtschaftsminister Luxemburgs, der sich bei der Übernahme noch einen Posten im Verwaltungsrat ergattert hatte, ist inzwischen untergetaucht…hat seine eigene Beraterfirma gegründet, denn für russisches Gas braucht es noch Lobbyisten! Keine Sperrfrist, etwa wie bei den EU Kommissaren, mit seinem Adressenbuch hat er als Ehemaliger gute Kontakte und darf sie ungestört zu privaten Zwecken nutzen. Mittal, kein Freund des kleinen Landes, das bei der Stahlkrise von 1982 mit der Solidaritätssteuer seiner Einwohner die Arbed gerettet hat, geht rücksichtslos vor: was kümmern ihn schon die paar Arbeitslose aus dem Grossherzogtum! Nun investiert er in Öl und Mineralien, zieht kräftig Profit aus den CO2 Zertifikaten die ihm- aus der Schliessung der luxemburger Betriebe erworben- noch zusätzliche Einnahmen sichern. Schlau war der Inder, britischer Staatsbürger, kulturell wohl vom indischen Kastengeist beseelt. Das Nachsehen hat Luxemburg, das als kleines Land durch Innovation und Klugheit einst zum grössten Stahlproduzenten geworden war, von der Gutgläubigkeit seiner Regierenden gründlich an der Nase herumgeführt, vom Inder schonungslos ausgenutzt.