Kaum dürfte man dieses Osterfest als besonders friedlich darstellen. Konflikte in der Welt gibt es genug, und auch gute Wortmeldungen dazu. Günther Grass hat wohl mit seinem « Gedicht » ins Schwarze getroffen, aber wenn auch das was er gesagt hat als Beitrag zu einer weltweiten Diskussion zu werten ist, verbrämt die kulturelle Unterlage den politischem Inhalt nur dürftig. Weshalb in Gedichtform sagen, was in Prosa unverschnörkelter Tatsachenbestand ist, allerdings weder in der einen noch in der anderen Form dem Inhalt dienlich ist? Über die Form gab es Kommentare, die dem Schriftsteller und Nobelpreisträger nicht schmeicheln. Der Inhalt wurde Günter Grass allerdings zur Selbstpersiflage umgedeutet, was denn auch nicht angebracht ist.Wieviel Wahrheit verträgt die Weltöffentlichkeit noch, oder um die Schrift der Osterliturgie zu bemühen: was ist überhaupt Wahrheit?Am zitierten Beispiel ist die Frage zu Recht gestellt. Tatsachen zu benennen , ohne den historischen Hintergrund, wird an diesem Beispiel schon umgekehrt in Beleidigung. Die wollte der Schriftsteller nun gewiss nicht, er braucht weder Provokation noch Lobhudelei, und auch keine weltweite Aufmerksamkeit mehr. Wenn ihm nun in empörten Meldungen unlautere Absichten unterstellt werden, ist das nicht genauso übertrieben, wie die vielfache Deutung seines « Gedichtes »? Die Schrift bemüht allerdings auch das « Wort »: Anfang von allem geistigen Leben. Monumental in der Interpretation, denn kommt es nicht auch auf die Deutung des Wortes an, eher denn als auf die Empfindlichkleit des Lesers?