Ein Tag, geschaffen um die Aufmerksamkeit auf weiter bestehende Probleme zu lenken, denn selbst nach einem Jahrhundert Frauenbewegung bleibt noch viel zu tun. Immerhin dürfen sie das Wort ergreifen, öffentlich und zu allen Themen. Nicht genug übrigens ergreifen sie es zu den Themen der Wirtschaft, der Aussenpolitik u.a.m., belieben sich im eigenen Kreis zu drehen, und vorrangig zu sogenannten « frauenspezifischen » Themen zu reden. Und eben deshalb werden Frauen in der Politik oft auf Familie, Erziehung Kultur angesetzt, seltener auf Wirtschaft oder Arbeitsrecht! Und dann möchten sie in den Verwaltungräten der Betriebe sitzen? Wiederum traut man den Frauen nicht zu, sich dort im Zahlengewirr zurecht zu finden, oder aber ist es ganz einfach nur dass diese Plätze rar sind und die Männer keine abgeben wollen? Hier geht es nicht um die demokratisch gewählte Präsenz der Hälfte der Menschheit, hier geht es um knallharte Regeln des Kapitalismus. Im Ranking der 50 reichsten Frauen der Welt sind europäische Frauen verschwindende Minderheit, dagegen punkten Frauen aus den USA, Indien, der Türkei, Australien. Unternehmerinnen reicher Familien, die keine Quoten brauchten um es nach oben zu schaffen. Frauentag in Europa heisst immer noch gleichen Lohn für gleiche Arbeit! Und beim Zugang zu den Verwaltungsräten werden die Herren schon einige Plätze hergeben müssen, ansonsten drohen ihnen die « Quotenfrauen ».