Wie die Papstreisen geplant werden und mit dem Kalender der EU übereinstimmen, das entzieht sich der Kenntnis der Mehrheit der Christen, sowie der gesamten Öffentlichkeit. Die Reisen von Papst Johannes Paul ll haben manche Bewegung in die politische Szene gebracht. Immer hatte man doch den Eindruck, es gehe um pastorale Angelegenheiten, oder um seine Präsenz als Pole unter den Polen, als schwierige Entscheidungen bevorstanden. Wird Papst Benedikt XVl nun auch in die anderen Staaten des Balkans reisen, um zu fordern dass der ganze Balkan geographisch und somit auch politisch zur europäischen Union gehöre? Wohl kaum, es gäbe noch viele Hindernisse zu überwinden, um einen katholischen Papst in Bosnien oder Albanien zu empfangen.Da fragt man sich wieso denn jetzt gerade Kroatien? Dass deutsche Politiker bereits vorpreschten als der Krieg auf dem Balkan noch nicht ganz zu Ende war und forderten Kroatien müsse aufgenommen werden, das kann als deutsche Aussenpolitik gelten. Kroatien war des öfteren auf der Seite der Deutschen, nicht immer im besten Sinne.
Hat sich Papst Benedikt nun vorrangig als Deutscher gefühlt als er in Kroatien für den EU Beitritt warb? Wohl kaum ist es ein vorrangiges Anliegen der Gesamtkirche sich zum Fürsprecher eines einzigen Balkanstaates zu machen. Als Einmischung des Vatikan in Angelegenheiten, die der Politik zustehen, war diese Papstreise zu dieser Zeit nicht gerade ein Volltreffer an Sensibilität gegenüber den anderen Staaten im Balkan.