Nach den Streiks in Frankreich ist jetzt Spaniens Hauptstadt an der Reihe. Mehr als 20% Arbeitslose, viele Geschäfte geschlossen, ein desolater Zustand dieser stolzen Stadt, Armut hautnah, offen sichtbar, nicht zur Schau getragen, sondern wirklich, bodenlos. Erschüttert ist man schon zu sehen wie schnell eine Stadt ein anderes Gesicht bekommt. Zur Zeit soll hier die Kulturhauptstadt gekürt werden, nach dem vom europäischen Parlament durchgesetzten Modell eines Wettbewerbs! 16 Kandidaten, nur noch 15, nachdem festgestellt wurde dass die sechzehnte Kandidatur nicht eine « municipality » war…. Dass die Kommission, als Hüterin der Verträge das nicht gemerkt hat und die Spanier erst mal 16 Bewerbungsdossiers verschickten, ist nur eine Schwäche mehr in diesem unsinnigen System eines Wettbewerbs. So als ob es Kultur und bessere Kultur gäbe, als ob nicht der Unterschied der Städte an sich schon einen Vergleich nahezu unmöglich mache! Gute Bewerbungen, alle mit Liebe und Sorgfalt vorgebracht, von den Notabilitäten, auch manchmal von Künstlern, Kinder waren auch dabei. Vielfalt, so wie Spanien ist. Wie kann die 7 köpfige europäische Jury mit den 6 nationalen Juroren da bewerten ohne zu beleidigen, oder gar entmutigen?