Volksbefragungen haben es in sich! Nun hat David Cameron, der eigentlich sein politisches Image per Referendum retten wollte, das Resultat, das er bestimmt nicht wollte. Wenn per Audimat regiert wird, dann kann es auch mal gehörig daneben gehen. Umfragen sind zur politischen Strategie geworden. Die Meinung des Volkes spiegelt allerdings durchsetzte Hintergründe wieder. Über europäische Politik wurde kaum diskutiert, auch die EU Abgeordneten haben den polemischen Ansätzen nicht widerstanden und verteidigt womit sie sich in den Ausschüssen des Parlamentes in Brüssel befassen. Der Wähler hat sich vermutlich nicht daran gestört dass die Einpeitscher des « Brexit » in den Sitzungsräumen, dort wo es um die Gestaltung und Ausarbeitung der Regeln geht, selten gesehen Gäste sind! Die EU ist zur Show geworden, nicht nur in den hehren Hallen von Brüssel und Strassburg, Knochenarbeit an Gesetzestexten bringt wenig Applaus vom Wähler! Der ja aus seiner Sicht die Dinge betrachtet, und da werden ihm die Brüsseler Regeln vermiest, wenn es schwierig ist sie in nationalen Gesetzen umzusetzen. Die EU wird sich nun nicht nur auf eine Zukunft zu 27 besinnen, sondern vor allem ihre eigen Funktionsweise überdenken müssen. Farage wäre nie zum politischen Einpeitscher geworden, wenn seine Mandatszeit im EU Parlament auf zwei Perioden beschränkt gewesen wäre, und wenn er dann wieder in die nationale Politik hätte zurückkehren müssen! Ein gutes Beispiel wie sich in den Rängen des EP die Totengräber hochschaukeln! Die erfolgreichen EU Gegner werden in Brüssel gross! Siehe die Le Pen Familie, die ebenso durch wenig Präsenz dort, wo gearbeitet wird, aber umso mehr Wortgewalt im Plenum auffällt. Wie es nun weitergeht, ob noch andere den Weg per Referendum auszutreten wählen, ist noch nicht absehbar. Beunruhigend ist wie die Finanzwelt darauf reagiert hat. Wohl doch ein Beweis dass die Union von 28 Staaten einen bedeutenden Impact auf die Wirtschaft hatte. Dass mit dem Austritt viele Arbeitsplätze verschwinden könnten, das hat wohl niemand den Briten erklärt. Und wie die zahlreichen EU Funktionäre nun ersetzt werden sollen steht noch aus. Deren Wiedereingliederung auf die Insel dürfte kaum zu einem guten Szenario gehören….werden sie etwa Wirtschaftsflüchtlinge der neuen Art in den verbleibenden 27 Mitgliedstaaten??