Brüssel lahmgelegt, Konzerte und Fussballspiele abgesagt, Polizeiaufgebot wie noch nie, und das alles den bestehenden Sicherheitsvorkehrungen zum Trotz: hat der Terror diesen Krieg nicht schon gewonnen? Spätestens seit dem 11. September 2001 beherrscht die Angst vor Anschlägen das Denken. Mittlerweile werden Sicherheitskontrollen auf Flughäfen hingenommen, so als sei es ein normaler Vorgang, dass jeder verdächtig ist. Die Methode hat gewiss manche Attentäter daran gehindert dort aktiv zu werden wo viele Menschen mit einem Anschlag zu Tode kämen. Allerdings hat die rund-um-die Uhr Bewachung von Charlie Hebdo die Terroristen nicht daran gehindert ihren Anschlag in der Redaktionskonferenz auszuführen. Und der flüchtende Attentäter der nach einer Woche immer noch auf freiem Fuss ist schlägt den Vorkehrungen ein gehöriges Schnippchen! Ist der totale Überwachungsstaat die richtige Antwort? Oder das Leben mit der Angst-nachdem Terror erwiesenermassen nicht auszurotten ist? Die Anschläge von Paris haben die Flüchtlinge fast ganz aus den Schlagzeilen verdrängt, oder ausgeschlossen, nachdem es nun wieder Grenzen in der EU gibt. Zahlreiche Syrienkämpfer gibt es in jedem EU Mitgliedstaat, ihre Namen sind bekannt, dennoch gelingt es manchen zurückzukehren und sich und andere im Dienst des IS in die Luft zu sprengen. Know your ennemi ist ein bewährter Spruch im militärischen wie in anderen Bereichen. Nicht erst seit gestern gibt es ihn, diesen aus dem Irakkrieg erwachsenen Feind der westlichen Welt. Unterstützt von Saudi Arabien, der wortwörtlichen Deutung des Korans und deren Verteidiger, ist das oberste Gebot die westliche Zivilisation zu zerstören. Das waren die Hintergründe bereits beim 9. September in New York 2001, beim Mord an dem holländischen Filmemacher Theo van Gogh in Amsterdam 2004. Ein Jahrzehnt hat die westliche Gesellschaft verschlafen, sich in Sicherheit gewiegt mit Polizeiüberwachung, derweil im IS gekämpft wird und das Ziel bekannt ist.Dieser Terrorismus ist ein Krieg der Ideen, die Übernahme geistiger Macht das Ziel. Mit Bomben kann das Waffenarsenal zerstört werden, nicht aber der Wille und der Einsatz der geistigen Führer und ihrer Gefolgsleute. Die grösste Gefahr für die westliche Welt bleibt daher die allgemeine Gleichgültigkeit gegenüber dem Kampf von Idealisten, die sich für ihren Glauben und das Gedankengut der eigenen Welt in die Luft sprengen. Mit Bomben allein ist daher dem Terror nicht beizukommen. Die Ideale und die Werte der westlichen Welt gilt es auch vor Ort zu schützen. Ob es dazu noch Glauben und Einsatzbereitschaft gibt sei dahingestellt.