Das griechische Referendum hat die EU ordentlich aufgerüttelt. Der Parlamentspräsident Martin Schulz schwankt zwischen der Analyse dass das Votum des Volkes zu respektieren sei und der Forderung nach neuen Vorschlägen des Ministerpräsidenten. Verstanden hat der deutsche Präsident wohl nicht dass es um mehr geht als nur um Griechenland. Es geht um den Zusammenhalt in der EU schlechthin. Nun wurde versucht die Griechen dazu zu bewegen weitere Massnahmen zu ergreifen, zur Sanierung einer maroden Verwaltung, dies nachdem gewusst war dass der Syriza Leader gewählt wurde weil das Volk von Austerität und den grossen Parteienfamilien der Sozialisten und der Nea Demokratia genug hatte. Zweimal hat das Volk Syriza bestätigt, den Europäern eine Lektion in Demokratie gegeben. Der Kurs der Griechen hat sie nun vor ihre Verantwortung gestellt: ist die EU eine Solidarunion, oder ist es ein loser Haufen von Geschäftemachern, die zu allererst dem Wirtschaftsgiganten Deutschland zu Diensten sein soll? Wenn Frau Merkel sich weigert über Schuldenschnitt und Restrukturierung zu verhandeln so sind es einzig und allein die deutschen Interessen die damit gewahrt werden sollen. Wird Griechenland aus dem Verbund der Euroländer entlassen stehen russisches chinesisches und gar sogar amerikanisches Kapital bereit um den Griechen zu helfen. Der Zerfall der EU wäre damit eingeleitet, einzig die deutsche Wirtschaft der Gewinner. Die Griechen haben durch diese Krise auf den Punkt gebracht was schon längst fällig war: weshalb gibt es keine Union aller anderen Staaten gegen den Giganten Deutschland, der letztlich egoistisch handelt und nur Eigeninsteressen im Blick hat?