Nachdem die Vorgängerregierung den Auftrag an die Universität zu dem Bericht über die Rolle der luxemburger Verwaltung während des zweiten Weltkrieges vergeben hatte, wurde gestern ein Entschliessungsantrag einstimmig vom Parlament verabschiedet. Die Nachfolgegenerationen haben so Geschichte aufgearbeitet, nach Jahrzehnten der Auseinandersetzungen zwischen Resistenzlern, Zwangsrekrutierten, Umgesiedelten, und anderen Opfern der Nazizeit. Mittäterschaft und Mitläufertum war ein heikles Thema, das weder von Historikern, noch von Politikern mit Systematik behandelt wurde. Was der jüdischen Bevölkerung während der Kriegsjahre, und noch vorher , angetan wurde, ist nicht thematisiert worden. Über Antisemitismus in Luxemburg wurde sich ausgeschwiegen, obwohl aus Zeitungsberichten dokumentiert war dass es ihn gab. Regierung und Parlament haben die Entschuldigung gegenüber der jüdischen Bevölkerung am 9. Juni 2015 im Parlament zelebriert, in einer Sitzung deren geschichtliche Bedeutung symbolträchtig sein sollte. Das Schweigen über die Verantwortung ist 70 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges gebrochen. Aufarbeitung von Geschichte ist schwierig, wie können die Leiden der Überlebenden und das ihnen zugefügte Unrecht nach so langer Zeit wieder gut gemacht werden? Das Leben nach Auschwitz war immer noch gekennzeichnet von den erlebten Gräueln. Zeitzeugen versuchen dies noch zu vermitteln, ihre Erzählungen übersteigen unsere Vorstellungskraft. Der Debatte folgt die Schaffung eines Instituts für Forschung über Kriegs und Nachkriegszeit. Ein Erinnerungszentrum für grenzüberschreitende Jugendarbeit soll in Fünfbrunnen entstehen, dort wo für die Zwischenstation war, bevor die Eisenbahn nach Auschwitz abfuhr…..