Ging der 9. September 2001 in die Geschichte ein als der Tag an dem die Zentrale der Geldmacht in New York durch Terroranschläge zerstört wurde, so geht der 7. Januar 2015 in die Geschichte ein als der Tag an dem der Anschlag auf die Pressefreiheit 17 Menschenleben forderte. Nach « nine-eleven » kam die Ankündigung des Kriegs im Irak, dort wo angeblich der Ursprung des « Bösen » zu suchen sei. In Frankreich sind mittlerweile 10.000 Militärs beordert worden öffentliche Gebäude zu bewachen, Schulen, Moscheen, Synagogen. Seit dem Anschlag auf Charlie Hebdo sind bereits 50 Anschläge auf Moscheen und muslimische Gemeinden verübt worden. Nach der Geiselnahme in einem vorrangig von Juden besuchten Casher Supermarkt und der Belästigung jüdischer Kinder in den Schulen, auch dort Überwachung durch Polizei oder Militärs. Ist nun im laizistischen Frankreich der Religionskrieg ausgebrochen? So sehr sich auch bemüht wird um diese Frage wie um den heissen Brei herum zu reden,sie stellt sich in brutaler Deutlichkeit. Toleranz und Religionsfreiheit sind Grundsätze der Menschenrechtscharta. Doch verbrieftes Recht nützt wenig, wenn in den Köpfen der Menschen andere Normen gelten. Um Hilfe bitten nun Frankreichs Lehrer, sie, die täglich im Kontakt mit frustrierten Jugendlichen sind, denen die Familie fehlt, und deren einziger Halt gar die Imame in den Moscheen sind. Was dort gelehrt wird, das untersteht, im Geiste der Trennung von Kirche und Staat, einzig dem Gutachten der religiösen Leiter. Das Unwissen um die verschiedenen Tendenzen des Islam ist gross. Die Pädagogik Kinder und Jugendliche aufmerksam zu machen auf das absolute Denken der heiligen Schriften und die Praxis im Alltag haben sie nicht gelernt.Frankreichs Lehrer verlangen jetzt nach Weiterbildung, nach pädagogischer Hilfe seitens ihres Ministeriums. Was lange Jahre vernachlässigt wurde, rächt sich nun auf brutale Art. Die Überwachung durch Polizei und Militär kann nicht die einzige Antwort auf die Attentate sein. Wenn auch die ganze Nation scheinbar solidarisch am Sonntag demonstrierte, so müsste sich diese Geschlossenheit auch in dem langfristigen Bemühem um Integration zeigen….