Isis, Irak, Amerika und Waffen aus EU Mitgliedsländern halten sich die Schlagzeilen in der internationalen Presse. Kriegsgelüste oder wirtschaftliche Zwänge, von Waffenproduzenten in der aktuellen Konjunktur initiiert, lässt sich nicht erkennen. Allemal ist dem aufmerksamen Beobachter internationaler Konflikte noch die Ankündigung von Bush Vater, im Irak einzumarschieren und dort « das Böse » zu bekämpfen, in bester Erinnerung: gleichzeitig mit der Bush Rede lief auf Bloomberg die Aktienlage der amerikanischen Wirtschaft mit einem bermerkenswerten Aufwärtstrend. Krieg gleichlautend mit Konjunkturbelebung? Ob denn die Menschheit 100 Jahre nach den Desastern des ersten Weltkriegs, an dessen Folgen die europäischen Staaten noch heute werkeln, nichts dazu gelernt hat? Im Zeitalter der universalen Kommunikation, der weltweiten gegenseitigen Überwachungssysteme mit Dronen und Satelliten müsste doch Krieg, der Menschen tötet, der Vergangenheit angehören. Dass der Einmarsch im Irak ein Fehler war haben indessen die Amerikaner noch immer nicht eingestanden. Die Krisenregionen Irak und Syrien, Lybien, Nigeria, Sudan letztlich auch Afghanistan spiegeln das Bild einer zerrissenen Welt verschiedener Tendenzen einer Weltreligion. Vergleichbar vielleicht mit dem was im Europa des Mittelalters die Kämpfe zwischen Religionsgemeinschaften und deren Einflussgebiet bedeuteten. Mit wessen Waffen gekämpft wird dürfte anhand der Liste prominenter Waffenlieferanten nachweisbar sein. Amerika steht an erster Stelle, Deutschland an zweiter…finanziert vorrangig von Saudi Arbien und dem Quatar. In der in Europa und Nato angemahnten Diskussion haben manche Gesprächsteilnehmer daher schon ihre « Unschuld » verloren. Argumentieren sie um Herstellung des Friedens, etwa mit dem Aufschwung der heimischen Waffenindustrie im Hinterkopf? Zur Zeit des Vietnamkriegs gab es immerhin Gegenbewegungen, Demonstrationen. Die weltweite Öffentlichkeit scheint in der aktuellen Konfliktlage in einen Zustand der Starre versetzt. Kaum regt sich jemand darüber auf dass intensive Geschäftsbeziehungen mit Quatar betrieben werden, und gleichzeitig mit, von Qatar bezahlten, Waffen in Syrien die Christen vertrieben werden. Deren Asylanträge im « christlichen » Europa mit Zaudern und Zögern bearbeitet werden! Indessen sind Meldungen, dass Dschihadisten in Europa keine Seltenheit mehr sind, Alltagskost. Kaum jemand scheint darüber nachzudenken wieso, kraft des Versprechens auf ewige Glückseligkeit, junge Menschen ihr Leben hingeben um andere, als Ungläubige gebranntmarkt, zu töten. Die Hintergründe der an der Sinnlosigkeit des Getriebes der « westlichen » Welt, durchsetzt von Partyzauber und Eventkultur, verzweifelnden Jugendlichen werden kaum erforscht. Missverständnisse um das wahre Wesen einer Weltreligion bestehen weiter, während alles religiöse Nachdenken plötzlich zur Privatsache werden soll. Dass dem nicht so ist, sollte den Verfechtern der radikalen Ausmerzung von Religion ins Stammbuch geschrieben sein.